„Ein rustikaler, kerniger Typ“ – braucht der 1. FC Union Berlin genau so einen für die Innenverteidigung? Der von Cheftrainer Sascha Lewandowski so beschriebene Emanuel Pogatetz ist der erste Neuzugang des Köpenicker Zweitligisten für den Spielerkader. Neben seiner Robustheit werden dem 32-jährigen Österreicher vom neuen Boss auch „echte Führungsqualitäten“ bescheinigt. Denkt man an die vielen späten Tore, die Union hinnehmen musste, ist man geneigt zu sagen: Ja, so einen kann der Klub brauchen. Allerdings liegen die Zeiten, in denen Pogatetz bei Middlesbrough in der Premier League oder Hannover in der Bundesliga glänzte, schon ein paar Jahre zurück. Später bei Wolfsburg konnte er sich nicht durchsetzen; sein Engagement in Nürnberg endete 2014 mit dem Abstieg. Zuletzt spielte Pogatetz bei Columbus Crew in der US-Profiliga MLS.
Rund ist es für die Eisernen wahrlich nicht gelaufen in der Hinserie 2015. Oben mitspielen war das Ziel – die Realität Platz 13, mit 6 Punkten Vorsprung auf die Relegation. Nur wenige der Neuverpflichtungen des Sommers haben sich für die erste Mannschaft empfohlen. An der Alten Försterei glaubten sie – gerade in persona des Präsidenten Dirk Zingler – lange, man könne auf einen echten sportlichen Leiter neben dem Trainer verzichten. Nico Schäfer als offizieller Kopf der Lizenzspieler-Abteilung war vor allem für die kaufmännischen Aspekte zuständig.
Eitel Sonnenschein trotz Schneetreiben
Hertha BSC braucht unterdessen kein Jubiläum zum Feiern. Da wäre ja noch der dritte Tabellenplatz, den der Erstligist aus Westend sensationell innehat. Darf man sich da einfach auf die Rückrunde freuen und von der Champions League träumen? Obwohl die zweite Saisonhälfte bei den Herthanern in der Vergangenheit längst nicht immer nach Wunsch verlief? Den Vereinsverantwortlichen, gerade Trainer Pal Dardai und Sportdirektor Michael Preetz, ist sicher nicht vorzuwerfen, dass sie den Ball über Hüfthöhe spielen. Man gibt sich realistisch, fokussiert sich auf die Gegenwart. Und freut sich, dass beim Trainingsauftakt am 3. Januar (Union startete am 6.) auch ein Langzeitverletzter wie Julian Schieber wieder dabei sein konnte.