Kirchner – Richter – Burgert (Mitte)
Wieder einmal erweist es sich als Glücksfall für Berlin, dass Thomas Olbricht seine vielfältige Sammlung inklusive Ausstellungsraum, dem me Collectors Room, zu einer verlässlichen Größe in der Hauptstadtkultur gemacht hat. Zur diesjährigen Berlin Art Week setzt er gleich drei bedeutende Künstler in den Fokus unserer Aufmerksamkeit. Neben Ernst Ludwig Kirchner und Gerhard Richter, die vermutlich keiner Erklärung mehr bedürfen, stellt Olbricht auch den Berliner Jonas Burgert aus, dessen monumentale Werke ihre krasse Wirkung auf die Betrachter nie verfehlen. Die Bilder der drei einzigartigen Künstler aus drei Generationen widmen sich hier dem Menschen als Motiv.
Wo: me Collectors Room
Wann: Eröffnung am 11. September 2019 ab 10 Uhr, Ausstellung vom 11. September bis zum 3. November 2019
Wieviel: 8 Euro, ermäßigt 4 Euro
Tobias Dostal – Perplexy (Tiergarten)
Der Wahlberliner Tobias Dostal ist momentan einer der spannendsten jungen Künstler der hauptstädtischen Szene. Der ehemalige Assistent des (leider früh verstorbenen) Regisseurs Christoph Schlingensief hat eine sehr eigene Art, die Welt wahrzunehmen. Einen Einblick in diese Sichtweise gewährt uns Tobias Dostal durch seine aktuellen Arbeiten im Haus am Lützowplatz. Inspiriert von der frühen Geschichte des Kinos, zeigt Dostal mit diversen Illusionsapparaturen die Vorführung und Wahrnehmung von Bildern, die weit entfernt sind von der trügerischen Perfektion digitaler Virtualität.
Wo: Haus am Lützowplatz
Wann: Eröffnung am 11. September ab 19 Uhr; Ausstellung vom 15. September bis zum 17. November 2019
Wieviel: Eintritt frei
Statista (Mitte)
Im Haus der Statistik tut sich seit einigen Wochen wieder etwas. Seit der Gebäudekomplex am Alex 2015 vor Abriss und Investoren gerettet werden konnte, sollte auf den gut 45.000 Quadratmetern Raum entstehen für Kunst, Bildung und Soziales. Mit Statista öffnen sich die Pforten nun der Allgemeinheit. Als Zusammenarbeit zwischen dem ZK/U—Zentrum für Kunst und Urbanistik und dem KW Institute for Contemporary Art entstanden künstlerische Prototypen für eine auf Gemeingütern basierende Stadtgesellschaft. Was das genau bedeuten soll, kannst du dir ansehen und anhören. Es gibt verschiedene Programme, Diskussionen, Vorträge, Workshops und sogar einen Chor mit utopischen Liedern am Allesandersplatz, wie die Künstler den Alexanderplatz Instagram-wirksam umtauften…
Wo: Haus der Statistik, Karl-Marx-Allee 1, 10178 Berlin
Wann: diverse Termine vom 11. bis zum 15. September
Wieviel: Eintritt frei, nur der Kongress kostet 3 Euro am Tag
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Magic Media – Media Magic (Mitte)
Die Akademie der Künste präsentiert zur Berlin Art Week spektakuläre Videokunst seit den 1960er Jahren. Rund um den Pionier der Videokunst – Nam June Paik – vereint Kurator Wulf Herzogenrath wahre Highlights der Medienkunst. Mit dabei sind neben Paik die New Yorker Vito Acconci und Peter Campus, Medienkunst-Urgestein Klaus vom Bruch, Größen der internationalen Kunstszene wie Rebecca Horn, Sigmar Polke, Bill Viola oder auch John Cage und viele mehr. Zu sehen gibt es neben Videokunst und medialen Skulpturen auch Skizzen, Fotos und Dokumente.
Wo: Akademie der Künste am Pariser Platz
Wann: Eröffnung am 11. September ab 21 Uhr, Ausstellung vom 12. September bis zum 13. Oktober 2019
Wieviel: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
No Photos On The Dance Floor (Charlottenburg)
Ob du die legendären Clubzeiten in den 1990er Jahren mitbekommen hast oder nicht: Die Ausstellung ist ein Must-See für alle, die in Berlin gut und gern feiern gehen. Zwar wurde Techno nicht in Berlin erfunden, aber die Events in Clubs wie Ufo, Tresor und Planet haben dafür gesorgt, dass diese Kultur sich zu einem europaweiten Phänomen entwickelt hat. No Photos On The Dance Floor macht diese Zeit erfahrbar – mit Videos, Filmen, Fotos, Projektionen und natürlich Musik. Mit dabei sind Werke von Martin Eberle, Erez Israeli, Romuald Karmakar, Marcel Dettmann & Sven Marquardt (richtig, dem legendären Berghain-Türsteher), Daniel Pflumm, Mike Riemel Collection, Carolin Saage, Wolfgang Tillmans, Lisa Wassmann und Michael Wesely und vielen anderen.
Wo: C/O Berlin
Wann: Eröffnung 12. September ab 19 Uhr; Ausstellung vom 13. September bis zum 30. November 2019
Wieviel: 10 Euro, ermäßigt 6 Euro
Sammlung Arthur de Ganay (Kreuzberg)
Die exzellente Sammlung Arthur de Ganay steht nicht an allen Tage jedem offen, also lohnt ein Besuch am Berlin Art Week-Wochenende in mehrfacher Hinsicht. In der ehemaligen Marmeladenfabrik hat sich Arthur de Ganay direkt an der Spree eingerichtet und zeigt außergewöhnliche Fotografien von Candida Höfer, Thomas Struth und vielen anderen Hochkarätern.
Wo: Sammlung Arthur de Ganay
Wann: geführte Touren am 14. September um 14 Uhr und 15. September 12 Uhr. Nur mit Anmeldung: info@collectionarthurdeganay.com
Wieviel: Eintritt frei
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Bjørn Melhus (Neukölln)
Bjørn Melhus ist ein Selbstdarsteller der besonderen Art: In seinen Filmen und Videoinstallationen schlüpft er selbst in die Rolle seiner bizarren Figuren, um auf die Phänomene der Medienwirklichkeit aufmerksam zu machen. Dabei zeigt er uns die Absurditäten bekannter Hollywood-Streifen oder führt uns vor Augen, welchen Einfluss die Massenmedien auf uns haben. Im Kindl – Zentrum für zeitgenössische Kunst werden seine Arbeiten aus den letzten Jahren, aber auch die Neuproduktion Sugar präsentiert.
Wo: Kindl
Wann: Eröffnung am 14. September von 17:00 bis 21:00 Uhr, Ausstellung vom 15.September 2019 bis zum 16. Februar 2020
Wieviel: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
Durch Mauern gehen (Mitte)
Im Mauerfall-Jubiläumsjahr liegt diese Ausstellung nah: Mit Durch Mauern gehen widmet sich der Gropius Bau, der bekanntlich direkt an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze liegt, Perspektiven internationaler Künstler auf von Menschen geschaffene Barrieren. Was lösen Mauern aus und was bedeutet die Spaltung einer Gesellschaft für den Einzelnen? Die Werke von Jose Dávila, Mona Hatoum, Christian Odzuck und vielen weiteren geben vielschichtige Einblicke in verschiedene Gefühlswelten.
Wo: Gropius Bau
Wann: Eröffnung am 11. September ab 19 Uhr, Ausstellung vom 12. September 2019 bis zum 19. Januar 2020
Wieviel: 15 Euro, ermäßigt 10 Euro
Rudolf Polanszky beleuchtet von F. West (Mitte)
Unterschiedlicher könnten die beiden österreichischen Künstler Rudolf Polanszky und Franz West kaum sein und doch haben die beiden sich gegenseitig geschätzt und inspiriert. Während West der Kommunikation und Interaktion sehr zugetan war und mit seinen Skulpturen und Lampen die Distanz zum Betrachter aufhob, zeigte sich sein Landsmann Polanszky eher sperrig. Seine Werke, die zum Teil sogar im Schlaf entstanden, besitzen meist einen theoretischen Überbau. Haubrok Foundation setzt Polanszkys spannende Arbeiten durch Wests Möbel und Lampen ins richtige Licht…
Wo: Konrad Fischer Galerie
Wann: Eröffnung am 13. September 2019 von 18:00 bis 21:00 Uhr, Ausstellung 14. September bis 9. November 2019
Wieviel: Eintritt frei
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Max Renneisen – Strangers in Paradise
Nackte Tatsachen überzeugen in der Kunstgeschichte seit Jahrhunderten. Sehnsuchtsorte wie das antike Arkadien und das Verlorene Paradies können in der heutigen Zeit ein Comeback erleben, schließlich wird uns mehr und mehr bewusst, wie die Zerstörung der Natur uns aus der Bahn wirft. Max Renneisen schlägt den Bogen zwischen damals und heute, indem er moderne Fotos von nackten Menschen in konstruierte Landschaften angelehnt an die barocke Kunst von Poussin, Reynolds oder Corot platziert. Ein spannender Brückenschlag zwischen einem vergangenem Naturideal und unserem zeitgenössischen Naturverständnis.
Wo: Wurlitzer Pied à Terre Collection
Wann: 13. und 14. September 2019 von 15:00 bis 18:00 Uhr. Nur mit Anmeldung: contact@wurlitzercollection.com
Wieviel: Eintritt frei
Bei den Ausstellungseröffnungen ist der Eintritt immer frei.