Das Dinner im House of Small Wonder besteht weiterhin aus Soulfood mit japanischen Einflüssen, jedoch gibt es extra Kreationen für den Abend wie zum Beispiel leckere japanische Carbonara mit Udon-Nudeln. Weitere Spezialitäten sind Mentaiko Spaghetti, ein Pastagericht aus Tokio mit scharfem Dorschrogen oder Bio Rippchen mit Miso-Senfhonig. Aber auch auf die Lunch-Klassiker wie Orinawan Taco Rico musst du abends nicht verzichten. Als Dessert warten für Experimentierfreudige japanischer Cheesecake, geniales Earl Grey Crème Brûlée oder Matcha Rouladen. Zusammen mit Discofunk für die Ohren und einem speziellen Getränkeangebot namens „Happy Ending“, das die – sehr starken, sehr exotischen – Drinks pro Runde billiger macht und garantiert für lustige Abende sorgt, sind wir definitiv immer noch Fans. Schließlich war schon unser Lunchbesuch 2017 einmalige Klasse, wie du hier lesen kannst:
Atmosphäre
Schon beim Erklimmen der grün-umrankten Wendeltreppe wächst uns das House of Small Wonder ans Herz. Im ersten Stock sind wir der einzigartigen Location dann vollkommen verfallen. Zu gern hätten wir ja diesen wunderbaren Wohlfühlort geheim gehalten, um stets ohne Anstehen in diesen gemütlichen Genuss zu kommen, aber es ist schon zu spät: Die Tische um uns herum sind alle besetzt. Von echten Berlinern wohlgemerkt, aber auch unter Touristen ist dieser Ort leider längst kein Geheimtipp mehr. Auch wenn der Eingang von außen ziemlich unspektakulär wirkt. Drinnen erinnert alles an das moderne Brooklyn und das traditionelle Tokyo, zugleich ist das kleine Tagescafé kuschelig wie eine Gartenlaube und gedankenbefreiend wie eine französische Mansarde. Kurz: ein internationaler Hot Spot. Aber Achtung: Auf der langen Bank vor der großen Fensterfront vergisst man schnell, dass die Mittagspause begrenzt ist und der Alltag vor der Tür wartet.
Das Essen im House of Small Wonder
Im kleinen Wunderhaus ist man offen für Einflüsse aus aller Welt, auch wenn der Twist aus japanischer und amerikanischer Küche leicht dominant ist. Die Sandwiches mit Avocado und Ziegenkäse, Rührei mit Parmesan und Thymian oder Brie mit Feigenmarmelade und Apfel für jeweils 4 Euro kommen europäischen Gaumen sehr vertraut vor und werden für 8 Euro als Menü mit einer wechselnden Tagessuppe gereicht. Das Highlight war für uns der Okinawan Taco Rice, eine Tex-Mex-Hommage im japanischen Stil. Süßlich pikantes Schweinehack trifft auf Spinatsalat mit Reis und Spiegelei (11 Euro). Zurückhaltender, aber nicht weniger köstlich, zeigt sich das Huhn im Soboro Don (10 Euro). Das Schokoladen-Mousse (5 Euro) zum Abschluss wird durch das Einbeziehen einer Avocado zu einer kalorienreichen, unwiderstehlichen Sünde, die wir niemals bereuen werden.
Gut zu wissen
Als Tagescafé nimmt das supernette Personal (fast nur englischsprachig) die letzten Bestellungen um 16.30 Uhr entgegen. Das Konzept stammt von Motoko Watanabe und Shaul Margulies, die im Sommer 2010 in Williamsburg-Brooklyn das Original eröffneten. Ende 2014 hatten sie die glorreiche Idee, auch Berlin mit einem House of Small Wonder zu beglücken. Wir sind froh, dass wir nicht länger auf die großen Wunder warten, sondern hier die vielen kleinen genießen. Mit uns übrigens auch Vegetarier und Veganer, denn das House of Small Wonder hält für jeden etwas Leckeres bereit. Allerdings nur gegen Bares – keine Kartenzahlung!