Was macht ein Hundefriseur – nur waschen, schneiden, föhnen?
Wer glaubt, dass der Hundefriseur ausschließlich damit beschäftigt ist, verwöhnte Handtaschenhunde zu stylen, ihnen verrückte Frisuren zu zaubern oder ihre Krallen zu lackieren, irrt sich gewaltig. Hundefriseure – auch bekannt unter dem Namen „Dog Groomer“ – kümmern sich nicht nur um das gute Aussehen unserer vierbeinigen Freunde, sondern vor allem um ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit. Die richtige Fellpflege gehört ebenso dazu wie Krallenpflege und Ohrenpflege. Regelmäßige Fellpflege ist wichtig, da schmutziges oder verfilztes Hundehaar zu Entzündungen der Haut, Hautpilzerkrankungen oder Parasitenbefall führen kann. Außerdem möchte doch niemand einen ungepflegten, müffelnden Hund neben sich auf der Couch sitzen haben. Die meisten Hundesalons bieten neben dem Waschen, Kämmen, Schneiden, Scheren, Entfilzen, Trimmen, Föhnen und Frisieren von Hundehaaren auch die Kontrolle und Reinigung der empfindlichen Hundeohren und das Kürzen zu langer Krallen an. Beim Hundefriseur oder Groomer gibt es also das komplette Wellness-Programm – inklusive Pediküre.
Kann ich nicht einfach selbst die Fellpflege übernehmen und mir den Besuch im Hundesalon sparen?
Natürlich kannst – und solltest – du deinen Hund selbst regelmäßig kämmen oder bürsten und ihn gelegentlich waschen. Wie aufwändig die Pflege deines Vierbeiners ist, hängt ganz von der Hunderasse und der Beschaffenheit seines Fells ab. Kurzhaarige Hunderassen sind etwas pflegeleichter, während bei langhaarigen Rassen das Fell sehr schnell verfilzt, wenn es nicht täglich gebürstet und gekämmt wird. Wenn du dich für die Rundum-Pflege im Hundesalon entscheidest, ist das zum einen deutlich komfortabler, als deinen Hund selbst in der Badewanne zu Hause zu schrubben und dann zu hoffen, dass er brav stehen bleibt, während du an seinen Haaren herumschnippelst. Zum anderen ist der Hundefriseur ein Profi, der den Felltyp deines Hundes sofort erkennt und genau weiß, welche Pflege er benötigt.
Bei manchen Rassen ist das Trimmen der Hundehaare wichtig. Dabei werden abgestorbene, locker sitzende Haare aus dem Fell gezupft, damit das neue Deckhaar kräftig nachwachsen kann. Ein guter Groomer beherrscht das professionelle Trimmen von Hand. Wenn bei Hunden mit viel Unterwolle diese entfernt wird, damit die Haut besser atmen kann, spricht man vom „Carding“. Der Hundefriseur kann auch dann helfen, wenn sich doch einmal Filzknoten im Fell deines Hundes gebildet haben und es dir selbst nicht gelingt, die hartnäckigen Verfilzungen auszukämmen. Das Kürzen zu langer Hundekrallen mit einer Zange überlässt du auch besser dem Groomer – oder einem Tierarzt. Dabei kann man nämlich viel falsch machen und das Tier versehentlich verletzen.
Wie wasche ich meinen Hund richtig?
Damit du nicht ständig mit dem vierbeinigen Schmutzfink zum Hundefriseur laufen musst, kannst du deinen Hund zwischen den Hundesalon-Besuchen natürlich auch mal selbst waschen. Wie oft man Hundehaare waschen darf, hängt von der Rasse und der Beschaffenheit des Fells ab. Bei Hunden mit Doppelfell (zum Beispiel Golden Retriever) ist das leicht fettige Deckhaar – dank seiner natürlichen Schutzschicht – wasserabweisend und somit wetterfest. Zu häufige Vollbäder entfernen diese glänzende Schicht und gefährden die Schutzfunktion. Wollige Hunde wie den Yorkshire Terrier darf man etwas häufiger waschen. In jedem Fall solltest du ein spezielles Hundeshampoo verwenden, ein mildes, rückfettendes Produkt, das Fell und Haut nicht zu sehr austrocknet.
Pflegespülungen sind nur bei langhaarigen Hunden nötig. Achte unbedingt auf eine angenehme Wassertemperatur und darauf, dass kein Wasser oder Schaum in die Augen des Hundes läuft. Es empfiehlt sich, den Kopf ganz zum Schluss einzuschäumen und dann schnell wieder abzuspülen, um die Gefahr von Shampoo in den Augen zu reduzieren. Wichtig ist, dass der Hund in der Wanne sicher steht, nicht ausrutschen kann, und sich beim versuchten Sprung aus der Wanne nicht verletzen kann. Eine rutschfeste Unterlage ist dabei ebenso hilfreich wie eine Halterung zum Befestigen einer Leine – oder eine zweite Person, die mithilft und den Hund im Notfall festhalten kann.
Wie finde ich den richtigen Hundefriseur in Berlin?
In der Hauptstadt haben sich viele Dog Groomer und Hundesalons angesiedelt. Es gibt in diesem Bereich zwar keine offiziell anerkannten Berufsabschlüsse, aber du kannst dich vorab über den Salon informieren und schnell herausfinden, ob die Hundefriseure, die dort arbeiten, eine fundierte Ausbildung in einer Hundefriseurschule oder Groomer-Schule vorweisen können, über gewisse tiermedizinische Kenntnisse verfügen und regelmäßig an Kursen und Weiterbildungen teilnehmen. Ein guter Hundefriseur sollte sich mit den verschiedenen Hunderassen und Fellsorten gut auskennen und liebevoll und geduldig mit den Tieren umgehen. Wenn du einen Hundefriseur in Berlin suchst, spielt aber auch das Bauchgefühl eine wichtige Rolle. Ist die Atmosphäre freundlich und angenehm? Nimmt sich der Groomer Zeit für dich und deinen Hund – oder sieht es eher nach Massenabfertigung aus? Wirkt alles sauber und hygienisch?
Welche Frisur ist optimal für meinen Hund?
Für viele Hunderassen haben sich bestimmte Pflegerituale und Frisuren etabliert, die dem erfahrenen Groomer gut bekannt sind. Die meisten Hundesalons in Berlin bieten einerseits die für die einzelnen Hunderassen typischen Frisuren nach dem Standard der FCI (Fédération Cynologique Internationale), andererseits aber auch individuelle Frisuren für Mischlinge und kreative Looks – ganz nach den Wünschen von Herrchen oder Frauchen – an. Manche Hundefriseure färben auf Wunsch bunte Strähnen in die Hundehaare, andere Groomer sind strikt dagegen und setzen auf ein natürliches Styling.
Einen guten Hundefriseur erkennt man auch daran, dass er – ähnlich wie ein Friseur für Menschen – ganz genau schaut, mit welchem Typ, welchem Körperbau und welcher Haarstruktur er es zu tun hat, bevor er eine individuell passende Frisur schneidet. Erfahrene Groomer wissen, wie man einen Vierbeiner mit der richtigen Hundefrisur schlanker oder sogar jünger wirken lässt. Sehr beliebt ist der sogenannte „Puppycut“ (Welpenschnitt), ein Haarschnitt, bei dem langes Zottelfell und lange Barthaare von Hand gekürzt werden, sodass ältere Hunde wieder fast so jung aussehen wie ein Welpe. Auf keinen Fall solltest du das Fell deines Hundes vom Friseur bis auf die Haut abscheren lassen. Das Fell hat eine wichtige Funktion, unter anderem als Sonnenschutz und Klimaanlage. Kahl geschorenen Hunden drohen Sonnenbrand, Hautkrankheiten und weitere Beschwerden.
So wird der Besuch beim Hundefriseur entspannter
Es gibt Hunde, die den Besuch im Hundesalon genießen und ganz ruhig bleiben, während der Groomer die Hundehaare wäscht, föhnt, trimmt, schneidet und frisiert. Für andere Tiere ist das Beauty- und Wellness-Programm erst einmal gewöhnungsbedürftig. Wenn du einen Welpen hast, macht es durchaus Sinn, den Kleinen schon vor seinem ersten Friseurbesuch spielerisch an den Salon, die Wanne, den Föhn und den Trimmtisch zu gewöhnen. So mancher Hundefriseur in Berlin bietet kostenlose Welpenschnupperkurse an. Vor dem ersten Besuch im Hundesalon ist es wichtig, dass du selbst nicht aufgeregt bist. Wenn du Ruhe und Zuversicht ausstrahlst, ist auch dein Hund wesentlich entspannter. Bevor du den Hundefriseur besuchst, solltest du mit deinem vierbeinigen Liebling ausgiebig Gassi gehen, da natürlich auch eine volle Blase ein Stressfaktor beim Friseurbesuch sein kann. Das Waschen, Föhnen, regelmäßige Bürsten oder Kämmen und das geduldige Stehen auf einem Tisch kannst du zu Hause mit deinem Hund üben, damit er diese Körperpflege-Rituale schon kennt, bevor du mit ihm in einen Hundesalon gehst.