Wer kennt das nicht? Die Party steht an, aber kurz vorher sieht es nicht so aus, als würde man rechtzeitig mit den Vorbereitungen fertig werden. Den Geschäftsführern der IGA 2017 Christoph Schmidt und Katharina Lohmann geht es wenige Tage vor Beginn der großen Gartenschau in den Gärten der Welt und rund um den Kienberg nicht anders. „Wir liegen im Kosten- und Zeitplan“, versucht Schmidt uns und sich zu beruhigen. Nach unserem Rundgang auf dem Gelände teilen wir seine Zuversicht, dass sich am 13. April um 13 Uhr nach einem Festakt für geladene Gäste die Tore der internationalen Gartenausstellung für Besucher öffnen werden. Ein blumiges Konzert gibt es ab 18 Uhr in der neuen Arena. Es spielen berge und Karat; außerdem sind die Breaker von Flying Steps am Start.
Wo wird noch gearbeitet? Vor allen in den Gärten der Welt, wie wir beim Rundgang über das IGA-Gelände mit Marcel Seelig, Parkmanager für die Bereiche Kienberg und Wuhletal, selbst beobachten können. Selbst uns Laien wird schnell klar, dass manche Beete kurzfristig bepflanzt werden müssen, zum Beispiel im Bereich Grabgestaltung – kein morbides Thema wie sich zeigt, sondern ein frisches mit saisonalen Blühern. Doch auch im neuen Besucherzentrum sind noch Gerüste und Leitern zu sehen. Seelig ist sicher, dass alles Wesentliche bis Gründonnerstag fertig wird. Frühere Gartenschauen haben gezeigt: Es ist eigentlich gang und gäbe, dass immer bis zur letzten Minute gearbeitet werde.
Der Höhepunkt der IGA: Der Wolkenhain auf dem Kienberg ist der höchste Punkt der IGA 2017 und im wahrsten Sinne ein echtes Highlight. Vergangenen Freitag durften wir ihn erstmals besichtigen. Von der Aussichtsplattform genießt man nicht nur den ausgezeichneten Blick über das komplette Gelände der Gartenausstellung, sondern weit darüber hinaus. Hinweise auf Berlins wichtigste Sehenswürdigkeiten, die man in der Ferne entdecken kann, finden sich auf dem Boden der Plattform. An unserem Ausflugstag war jedoch vom Fernsehturm oder den Müggelbergen nichts zu sehen; der Blick reichte gerade mal bis zum Rand von Marzahn-Hellersdorf. Die Achillesferse jeder Gartenausstellung ist eben das Wetter. Bei Wind und Regen macht der Wolkenhain nicht ganz so viel Spaß.
Highlights auf dem Gelände: Du wirst bestimmt deine eigenen Lieblingsstellen finden, doch entgehen lassen solltest du dir nicht den neu gestalteten Kienberg. Auf dessen Südseite gibt es eine neue Wegverbindung und vor allem ist der früher zugewachsene Schutthügel jetzt nicht nur auf seiner Spitze etwas lichter geworden – was auch der Natur zugutekommen soll: An einem seiner Hänge stehen nun Obstbäume; nicht nur für uns ein künftiger Wohlfühlort, sondern auch für Eidechsen.
Richtig schön ist der neue englische Garten geworden. Ob man das reetgedeckte Cottage darin als typisch englisch empfindet, sei jedoch dahin gestellt. Auf den Erweiterungsflächen der Gärten der Welt sind außerdem Wasserspiele zwischen Steinwänden entstanden, die du dir ebenfalls anschauen solltest. Natürlich darf die Fahrt über das Gelände mit Berlins einziger Seilbahn nicht fehlen, die zum Glück schon seit mehreren Monaten fertig ist.
Was kostet der Spaß? Für Besucher kostet eine Tageskarte für die IGA 2017 ohne Ermäßigung 20 Euro. Ein stolzer Preis, in dem jedoch die Fahrt mit der neuen Seilbahn inbegriffen ist. Studenten, Azubis, Arbeitssuchende und Schwerbehinderte kommen für ganze 2 Euro weniger rein. Um einiges günstiger wird es für Berlinpass-Inhaber, die nur 10 Euro für die Einzelkarte bezahlen. Ab 17 Uhr kommen zu diesem Preis alle Besucher rein. Kinder und Jugendliche von 7 bis 17 zahlen nur 5 Euro, für die noch jüngeren Kids ist der Eintritt frei.
Hinter den Preisen steckt folgende Argumentation: Die Veranstalter rechnen mit Kosten von 40 Millionen Euro für die Durchführung der IGA und drei Viertel davon sollen durch Besuchereinnahmen gedeckt werden – eine angeblich vorsichtige Schätzung.
Weitere Informationen zur IGA Berlin 2017 bekommst du auf deren Webseite.