„Zauberei jenseits der großen Show wird heute oft als reiner Kinderspaß abgetan“, bedauert Fabian Weiss, der seit Sommer 2014 gemeinsam mit seiner Frau Sara Ritter im Luxushotel am Potsdamer Platz die Kunst der Illusion wieder in ein anderes Licht rücken möchte und dafür eine alte Tradition wiederbelebt. 1857 begann Johann Nepomuk Hofzinser, ein damals weltberühmter und heute in Vergessenheit geratener österreichischer Zauberkünstler, das Wiener Publikum in intimer Atmosphäre mit seiner „Stunde der Täuschung“ zu bezaubern. Hier knüpfen Weiss und Gedankenleserin Ritter an: Ihr abendliches Publikum im The Ritz-Carlton besteht aus höchstens 25 Zuschauern, gezaubert wird entweder in der großen Suite, in der regelmäßig illustre Gäste wie US-Präsident Obama nächtigen, oder aber – wie bei unserem Besuch – im „Salon Rehgarten“.
Zauberei mit Charme
Vorgeführt werden keine spektakulären, dafür aber nicht weniger erstaunliche Tricks wie der „springende“ Knoten, ein Ring am Seil, wandernde Schaumstoffbälle und wirklich tolle Kartentricks. Im Laufe des Abends wird fast jeder Zuschauer für einige Minuten mit in die Vorführung des Chef-Zauberers und seiner begabten „Assistentin“ Ritter mit eingebunden. Gerade weil man das Geschehen aus so geringer Entfernung verfolgen und dabei wirklich jede Bewegung von Fabian Weiss verfolgen kann, entfalten die vorgeführten Zaubertricks eine umso bessere Wirkung. Es ist verblüffend: Obwohl jede Regung des Zauberers vom kritischen Publikum wirklich haargenau in Augenschein genommen wird, kommt man einfach nicht drauf, wie der Trick funktionieren könnte. Tatsächlich bezaubernd sind außerdem die Offenheit und der Charme von Weiss und seiner Frau, die dafür sorgen, dass die Stunde im Ritz wie im Fluge vergeht und man sich auf der Heimfahrt immer noch Gedanken darüber macht, wie Ritter die eigenhändig und im Geheimen gezogene Spielkarte nur hat erraten können ….
Wer die Stunde des Staunens im The Ritz-Carlton miterleben möchte, sollte sich möglichst frühzeitig für einen der kommenden Termine anmelden – die wenigen Plätze sind schnell ausgebucht. Der Eintrittspreis beträgt 29 Euro, inklusive Aperitif. Alle weiteren Infos erhältst du hier.