Erfolgreiche Anwohnerinitiative im Güntzelkiez

Mehr Grün und weniger Hundehaufen


Seit Monaten setzen sich Anwohner rund um die Güntzelstraße für einen schöneren Kiez ein - mit Erfolg. Viele Blümchen und saubere Gehwege zeugen von einem neuen Verantwortungsbewusstsein von Hundehaltern und Passanten.

„Als wir vor rund einem Jahr unseren Laden in der Holsteinischen Straße eröffneten, stießen wir im Kiez täglich auf rund 30 frische Hundehaufen“, so Matthias Kaiser, der mit seinem Lebensgefährten das schweizer Spezialitätengeschäft Chuchi Chäschtli betreibt. Die Häufchen sorgten laut Kaiser nicht nur für stinkenden Dreck im Laden und für einen unangenehmen Geruch auf der Straße – auch eine Freundin und ein Kind seien durch den Kontakt mit dem Hundekot erkrankt. „Das hat uns dazu ermutigt, etwas gegen die Häufchen zu unternehmen“, erinnert sich Kaiser. Gemeinsam mit anderen genervten Anwohnern und Ladeninhabern aus dem Kiez beseitigt er jeden gefunden Haufen seither mit Schaufel und Besen. „Klar ist es nicht schön, den Dreck der anderen Leute zu entsorgen – doch wenn jeder mitanpackt ist es nur halb so schlimm“, erählt der aus Zürich zugezogene Kaiser.

Beet in der Holsteinischen Straße

Mit dem Engagement der Anwohner steige außerdem die Sensibilität der Hundehalter: „Mittlerweile achten sogar die Hundebesitzer bei ihren Spaziergängen auf nicht entfernten Dreck und viele lassen ihren Hund nicht mehr überall hinscheißen.“ Niemand im Kiez habe etwas gegen Haustiere, so Kaiser, der sich selbst als großen Hundefan bezeichnet. Und auch mit den Haltern wolle man keinen Streit. „Wir möchten einfach erreichen, dass sich Hunde und Anwohner im Kiez wohlfühlen und jeder Verantwortung für seine Straße übernimmt.“ Das Engagement der Hundehäufchen-Entsorger zeigt Wirkung. Mittlerweile stoße man Kaiser zufolge nur noch ganz selten auf ein Häufchen.

Besonders wird dabei auf die frisch angelegten Beete rund ums Chuchi Chäschtli geachtet. Rund um zwei Stromkästen und zwei Bäume haben Matthias Kaiser und andere Menschen aus der Nachbarschaft bunte Frühlingsblumen, Stauden und Kräuter angepflanzt – und dabei ganz bewusst auf Zäune verzichtet. „Die Hunde sollen an ruhig an den Pflanzen schnüffeln dürfen – die haben da ja auch Freude dran“, ist Kaiser überzeugt. Solange eventuell hinterlassene Häufchen entsorgt würden und man täglich einen Eimer Wasser über die Pflanzen gieße, würden die Blümchen keinen Schaden nehmen. Im Gegenteil: „Ein bißchen Dünger kann ja nicht schaden“, schmunzelt Kaiser.

 

Chuchi Chäschtli, Holsteinische Straße 19, 10717 Berlin

Telefon 030-53677220

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Dienstag bis Freitag 10 bis 18:30 Uhr
Samstag 10 bis 16 Uhr

Chuchi Chäschtli

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