Nikolai Wolfert teilt nicht nur gern selbst, sondern regt viele Menschen dazu an, es ihm gleich zu tun. Für den Inhaber des ersten Berliner Leihladens wird dabei das Thema Nachhaltigkeit ganz groß geschrieben. Wolfert wollte einen Ort schaffen, an dem man sein Hab und Gut teilen kann. Von der Bohrmaschine bis hin zum Kleingarten – hier wird alles verliehen, was Otto Normalverbraucher nur selten braucht. „Einmal benutzen und dann wegschmeißen – das muss nicht sein!“, so Wolfert.
Weg von der Wegwerfgesellschaft
„Shareconomy“ ist Trend – Autos, Wohnungen oder Gärten werden mit anderen geteilt. Das ökonomische Prinzip: Nutzen statt besitzen. Seit seiner Eröffnung, im Jahr 2010, machen immer mehr Leute Gebrauch vom Leihangebot des Ladens. Denn das Leila-Prinzip ist ein Einfaches: Verliehen wird hier so gut wie alles: Küchen- und Gartengeräte, Geschirr, Bälle, Skier findet man hier ebenso wie Fahrräder oder Werkzeug – im Umlauf sind rund 14.000 Dinge.
Wer hier etwas ausleihen will, muss zunächst selbst mindestens eine Sache mitbringen, die dann verliehen wird. Damit ist man Mitglied und kann nun so viel ausleihen wie man möchte. Für große Leihaktionen wird ein Lastenfahrrad zur Verfügung gestellt. Die jeweilige Leihfrist richtet sich nach dem Objekt und dem Zweck. Leiht man sich eine besonders teure Sache aus oder ist die Ausleihfrist sehr lang, wird ein Pfand erhoben. Sucht man nach einem bestimmten Gegenstand, informiert die Internetseite des Hauses, ob dieser zur Verfügung steht. Auch eine Wunschliste kann man online stellen. Gern gesehen sind darüber hinaus Spenden.
Für Wolfert entsteht durch das gegenseitige Teilen eine Gemeinschaft, in der man neue Kontakte knüpfen kann. Zudem ist das Leihen für Wolfert eine gute Sache für die Umwelt. Das Geld ist hier zweitrangig – im Leila arbeitet man ehrenamtlich. Nikolai Wolfert will mit seinem Ladenkonzept vor allem eins: Vorbild sein.
Das Leila musste inzwischen leider schließen.