Nur ein paar Schritte vom U-Bahn-Eingang Boddinstraße entfernt gibt es seit ein paar Wochen einen kleinen Imbiss mit einer ganz neuen Sorte von Fastfood – mit leckeren Kojos. Eine gut gefüllte Brottasche mit Sauce, eine Art Zwischending aus Döner und Burger, inspiriert von der afrikanischen Küche. Noch nie gehört? Kein Wunder, Kojo-Erfinder Dominik Walker verkauft seine Kreationen auch erstmalig in seinem neuen Laden Jambo im Norden des Schillerkiezes. Die Idee dafür hatte er schon vor gut zehn Jahren.
Dominik liebt die afrikanische Küche, wie er sagt. Kennengelernt hat der Berliner sie über Freunde mit afrikanischen Wurzeln und später dann noch etwas besser auf Reisen durch verschiedene Länder Afrikas. Aus den dort entdeckten Geschmacksrichtungen wollte er selbst etwas machen. Weil er auch Fastfood liebt und gerne Neues kreiert, entwickelte Dominik traditionelle afrikanische Rezepte gemeinsam mit befreundeten afrikanischen Köchen zu Fastfood-Rezepten weiter. Dann eröffnete er schließlich das Jambo – der Name ist eine Grußformel auf Suaheli. Der Laden selbst ist ein kleiner, gemütlicher Imbiss, an die Wand ist der Name Jambo als buntes Graffiti gesprayt.
Kojos mit selbst gewählten Zutaten
Im Jambo will Dominik die afrikanische mit der europäischen Küche mischen, als African fusion food. Das wichtigste Gericht sind die Kojos – benannt nach einem Freund, bei dem Dominik auf Reisen in Ghana wohnen durfte –, die man sich selbst zusammenstellt. Als erstes wird zwischen Lamm, Rind, Hühnchen, Kichererbsen- oder Bohnenveggies gewählt, dann entscheidet man sich für eine der vier Soßen: Tomate-Knoblauch, Erdnuss, Aprikose-Senf oder Mango-Curry. Wer mag, kann noch ein Extra wie Avocado, Ziegenkäse oder Mango dazu bestellen. Das alles wird mit einem Salatmix und Tomaten in einem Brot serviert, das man in der afrikanischen Küche auf den Grill legt und dort als Beilage isst. Im Jambo bereitet es eine Backmanufaktur nach einem Rezept von Dominik für ihn zu.
Wir entscheiden uns für ein Kojo mit Hühnchen und Erdnusssauce (4,80 Euro). Dazu nehmen wir die Fries aus Kochbananen (4,30 Euro). Das Kojo kommt als kompakter Snack daher und ist aufgrund seiner rechteckigen Form leichter ohne Kleckern zu essen als ein Döner. Das Brot ist weich, leicht süß und trotzdem reichhaltig. Das marinierte Hühnchen schafft mit der leicht pikanten Erdnusssauce einen leckeren Kontrast. Dazu hat der Kojo noch eine ganz eigene, pikante Note. Wie Dominik sagt, sei das ein afrikanisches Gewürz, das er über alle Kojos gibt. Um welches Gewürz es sich handelt, will er aber nicht verraten. Betriebsgeheimnis…
Auch die frittierten Kochbananen schmecken total lecker, wie süße Pommes mit einer leichten Bananennote. Die Kojos machen so satt, dass man die Fries eigentlich ruhig weglassen könnte. Aber wenn es doch so lecker ist. Zum Teilen eignen sie sich auch wunderbar. Zum Abschluss probieren wir trotz der großen Portionen noch die Bananenbällchen (2,30). Auch die schmecken richtig gut, wie Quarkbällchen mit Banane. Das Rezept ist noch das traditionell afrikanischste unter allen.