In den letzten Wochen sorgte eine ungewöhnliche hohe Zahl von Masernfällen für Schlagzeilen in Berlin. Die beunruhigende Statistik rückte das Thema Impfungen ins Bewusstsein der Öffentlichkeit und offenbarte Lücken im System. Zeitlich passend haben nun die AOK Nordost und die Rotary Clubs aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eine Impfwoche ausgerufen, die am 4. Mai mit einem Aktionstag am Hauptbahnhof eingeläutet wurde.
Bis zum 10. Mai wird im Centrum für Gesundheit (CfG) im Wedding, das von der Krankenkasse betrieben wird, aufgeklärt sowie auf Wunsch und falls nötig nachgeimpft. Der Leiter der Einrichtung Rainer Schmidt betont: „Viele gefährliche Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Tetanus, Masern und Poliomyelitis – die sogenannte Kinderlähmung – sind aus Deutschland weitgehend verdrängt worden. Aber die zahlreichen Masernfälle in Berlin zeigen, dass wir beim Impfschutz nicht nachlassen dürfen.“ Ähnlich äußerte sich Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU): „Impfvorsorge bleibt auch weiterhin ein wichtiges Thema.“
Durchimpfung nicht immer ausreichend
Aktuelle Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts haben ergeben, dass die Durchimpfungsraten in der Bevölkerung häufig zu niedrig sind – bei der zweiten Säuglingsimpfung gegen Masern liegen sie beispielsweise unter den erforderlichen 95 Prozent. Mit der Aktionswoche wollen Krankenkasse und Rotarier dem Trend entgegenwirken. „Wir wollen die Bevölkerung wieder mehr für die Notwendigkeit einer guten Impfvorsorge sensibilisieren, denn ein guter Infektionsschutz kommt nur dann zustande, wenn sich möglichst viele impfen lassen“, sagt Frank Michalak, Vorstandsvorsitzender der AOK Nordost.
Die Aktion im CfG steht allen Krankenversicherten offen, ist also nicht auf AOK-Mitglieder beschränkt. Von Vorteil, bei der Masernimpfung sogar notwendig, ist die Mitnahme des Impfausweises.
Das Centrum für Gesundheit in der Müllerstraße vereint 13 Fachpraxen, ein Labor, eine Kinderarztpraxis und eine Abteilung für physikalische Therapie unter einem Dach. Das angeschlossene Institut für psychogene Erkrankungen verspricht Versicherten zügige psychotherapeutische Hilfe.
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