Galerie Olga Benario

Open Minds und Open Doors

Die Galerie von außen. Zuvor an der Weserstraße, ist sie seit 2001 in der Richardstraße beheimatet. Klick' dich durch, um zu sehen, wie es drinnen aussieht.
Die Galerie von außen. Zuvor an der Weserstraße, ist sie seit 2001 in der Richardstraße beheimatet. Klick' dich durch, um zu sehen, wie es drinnen aussieht. Zur Foto-Galerie
Richardkiez - In diesem Jahr begeht sie einen runden Geburtstag: Die Galerie Olga Benario gibt es seit 1984. Doch nicht nur wegen ihres Alters läuft sie Szene-Galerien den Rang ab. Der Ausstellungsraum im Richardkiez bemüht sich um politische und gesellschaftliche Themen, die im medialen Mainstream oft keinen Platz finden. Auch deshalb ist die Galerie, theatralisch gesprochen, mehr als eine verglühende Sternschnuppe in Berlins unendlicher Galerien-Galaxie.

„Forum gegen Neofaschismus, Sexismus, Rassismus und Imperialismus“. Als Katinka Krause den Satz vorträgt, muss sie fast ein bisschen lachen: „Diese ganzen-Ismen“. Was sich sprachlich vielleicht etwas mühsam gestaltet, kommt im breiten Galerie-Programm deutlicher zum Ausdruck: „Circus. Freiheit. Gleichschaltung“, „Griechenland 1940 bis heute“ oder auch „Das Rote Neukölln“ sind nur einige der vielsagenden Ausstellungen der letzten Jahre.

Der gemeinsame Nenner für das heterogene Programm ist das eingangs benannte Credo der Betreiber, zu denen auch Katinka Krause gehört. Und „Betreiber“ trifft den Nagel auch nicht wirklich auf den Kopf: „Wir sind zehn Freunde, die eine Galerie führen.“ Die unprätentiöse, entspannte Atmosphäre bezeugt den freundschaftlichen Geist, der über den Räumlichkeiten liegt, ganz gut. Einmal im Monat gibt es ein Treffen, wo organisiert, geplant und bilanziert wird.

Ständig zu sehen ist ein „Olga-Schrein“, in dem sich Hinterlassenschaften von und Literatur über Olga Benario befinden. Die Namensgeberin der Galerie kam 1925 mit 17 nach Berlin, ein Jahr später wurde die politisch aktive Kommunistin verhaftet. Später kämpfte sie in Brasilien gegen die Diktatur, nur um abermals in einem deutschen Gefängnis zu landen. Nach jahrelanger Haft wurde Olga Benario 1942 in einem Konzentrationslager umgebracht. Ausführliche Infos gibt es beim Besuch der Galerie.

Momentan findet hier die Ausstellung „Die Hoffnung hat zwei schöne Töchter: Wut und Mut“ statt. Es geht um Friedensaktionen von Frauen, Demo-Transparente  zeugen von der Lebendigkeit und  Eindringlichkeit der Proteste: Für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts, gegen „Staatsterrorismus“ und sozialen Abbau.

Mehr Infos und die Ausstellungsprogramme gibt es hier. Heute Abend wird der Film „Fasia – von trutzigen Frauen und einer Troubadora“ über die deutsch-afrikanische Blues-Sängerin Fasia Jansen gezeigt. Los geht’s um 19.30 Uhr.

Foto Galerie

Galerie Olga Benario, Richardstr. 104, 12047 Berlin

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