Die neue, vermutlich auf Jahrzehnte hinaus geltende Leitlinie für den Flughafen Tempelhof lautet: alles so lassen. Jedenfalls lässt sich das Resultat des Volksentscheids kaum anders interpretieren. Möglicherweise noch zwei oder drei Insektenhotels und ein veganer Imbiss – mehr werden die jeweils verantwortlichen Politiker kaum durchsetzen wollen.
Schutthalde aus Styropor
Wie könnte das aussehen? Gegenwärtig liegen Teile der Fassade vor der alten Tempelhofer Empfangshalle in Schutt und Asche, das gibt ein anschauliches Bild. Bröselt der Bau schon, wird er von Bewaffneten übernommen? Von prorussischen Separatisten? Aber bei genauem Hinsehen steckt dahinter keine politische Absicht – es sind nur Filmarbeiten. Rund 250 Millionen Dollar soll der Streifen „Die Tribute von Panem“ kosten, da kommt es auf ein paar falsche Zerstörungen mehr oder weniger nicht an. Die Schutthalde besteht aus Styropor, und auch die Waffen der herumstehenden Aufpasser sind offenbar aus Plastik.
Es ist also wohl das Schicksal der Berliner Flughäfen, dass an ihnen jegliche politische Aktivität einfach abprallt. Wir sollten sie für exterritorial erklären und international zum Kauf anbieten. Vielleicht haben ja die Leute aus Panem eine Idee, wie man das mit dem Brandschutz in BER regelt.