Auf 2000 Quadratmeter passt eine ganze Menge. 200 Autos etwa oder 33 Wohnungen à 60 Quadratmeter. Oder der jährliche Nahrungsmittelbedarf eines Menschen. Denn teilt man die globale Ackerfläche von 1,4 Milliarden Hektar durch die derzeit gut sieben Milliarden Erdenbürger, stehen jedem einzelnen genau diese 2000 Quadratmeter für die tägliche Ernährung zur Verfügung. So sieht es zumindest die Statistik vor. Das Problem: Vor allem die westlichen Industrienationen beanspruchen für Baumwollproduktion, tierische Futtermittel, Tabak oder Bio-Diesel einen Großteil der globalen Fläche für Konsumgüter, die nicht zur Grundversorgung beitragen. Der Acker ist also quasi „aus den Fugen geraten“, wie es die Initiative 2000 m² beschreibt.
Spiegelbild der globalen Landwirtschaft
In diesem Jahr wird der Spandauer Acker bunter. Denn 2015 möchte man zeigen, dass man mit 2000 Quadratmetern durchaus die abwechslungsreiche und gesunde Versorgung jedes einzelnen Menschen ein ganzes Jahr hindurch gewährleisten könnte. Getreide schlägt dabei nur noch mit 400 Quadratmeter zu Buche, es bleibt viel Platz für Kartoffeln, Blattgemüse, Hülsenfrüchte oder Ölsaaten wie etwa Sonnenblumen. Darüber hinaus werden auf einem 200 Quadratmeter großen Raritätenacker alte und fast vergessene Salatsorten herangezogen. Monatlich versorgt sich ein anderer Gast-Esser mit den Anbauprodukten vom Weltacker und was als Überschuss bleibt, wird gegen wichtige Lebensmittel getauscht, die in Berlin nicht wachsen können. Etwa Pfeffer und Kaffee.
Besucher, Acker-Paten und Helfer sind auf dem Gelände in Gatow jederzeit herzlich willkommen. Alle weiteren Infos zum Projekt findest du hier und bei Facebook.
„Toll, dass in Berlin immer mehr Projekte darauf aufmerksam machen, wie viel Schindluder mit den natürlichen Ressourcen getrieben wird und wie man es besser machen könnte! Bei meinem nächsten Besuch in Spandau werde ich definitiv einen Abstecher zum Weltacker einplanen und die Daumen drücken, dass das Projekt einen Weg in die Zukunft weist.“