Initiative gegen Rechts

Aus Hass mach' Geld

Mit sarkastischen Sprüchen geht die Aktion "Hass hilft" gegen menschenverachtende Parolen im Internet an.
Mit sarkastischen Sprüchen geht die Aktion "Hass hilft" gegen menschenverachtende Parolen im Internet an.
Friedrichshain - "Rechts extrem spendabel"? Eine neue Web-Aktion aus Berlin macht aus fremdenfeindlichen, homophoben und menschenverachtenden Kommentaren im Internet bares Geld.

So kannst du die Rechten in Deutschlands Internetforen mal so richtig schön zur Weißglut treiben. Poste einfach ein Bild aus der Galerie von „Hass hilft“ unter einem von dir entdeckten Hass-Post und mache die gerade gestartete Aktion damit noch bekannter. Mit Sprüchen wie „Bitte rechts großzügig“, „Vorrrbildlich Kamerrrad“ oder „Rechts extrem spendabel“ sorgst du dafür, dass immer mehr entwürdigende Kommentare zu Geld gemacht werden können. Für jeden entdeckten Hass-Post geht ein Euro an die Aktion „Deutschland Hilft“ und die Aussteigerinitiative „Exit-Deutschland“.

Erfunden hat das Ganze die Gesellschaft für Demokratische Kultur aus Berlin, die auch schon mit der Aktion „Rechts gegen Rechts“, dem „unfreiwilligsten Spendenlauf Deutschlands“ in Wunsiedel, für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Damals wurde für jeden zurückgelegten Meter eines Nazi-Aufmarschs Geld an Projekte gegen Rechts gespendet. Neben dem Posten der ironischen Antwort-Bilder besteht auch diesmal natürlich die Möglichkeit, die neue Internetkampagne gegen rechte Hetze direkt mit Geld zu unterstützen. Das machen nicht nur Privatleuten, sondern auch der FC St. Pauli, Sky und Facebook sind mit im Boot.

Je mehr Geld zusammenkommt, desto mehr hirnlose Sprüche können zu Spenden umgewandelt werden. Und das öffentlich: Die entdeckten Kommentare werden neben einer Top 10 der „fleißigsten“ Hass-Poster online gestellt.

Auf die Frage, was genau ein Hass-Post ist, gibt die Website von Hass hilft folgende Auskunft: „Unter ‚Hass-Kommentar‘ verstehen wir Äußerungen in sozialen Netzwerken, in denen Menschen erniedrigt, verunglimpft oder in ihrer Menschenwürde herabgesetzt werden. Und zwar aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermuteten Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Gruppe, ihrer politischen Einstellung, ihrer sozialen Zugehörigkeit oder auch aufgrund rein äußerlicher Merkmale. Dabei richtet sich die Äußerung verallgemeinernd (rassistisch, antisemitisch, fremdenfeindlich, homophob, abwertend gegenüber Behinderten oder Obdachlosen oder sexistisch) gegen die gewählte Gruppe als Ganzes. Hass-Kommentare gilt es im Einzelfall auch auf strafrechtliche Relevanz zu überprüfen.“

Du möchtest die erste unfreiwillige Online-Spenden-Aktion unterstützen? Dass lass dir hier alle weiteren Infos liefern: www.hasshilft.de.

ZDK Gesellschaft Demokratische Kultur, Ebertystraße 46, 10249 Berlin

Weitere Artikel zum Thema

Wohnen + Leben
So wohnt sich’s im Container
In ganz Berlin werden derzeit händeringend Unterkünfte für die zu tausenden eintreffenden Flüchtlinge gesucht. Auch […]
Wohnen + Leben
Ein Berliner Flüchtlingsleben
Boddinstraße - Acht Monate war Ahmed aus Nigeria Teil des Flüchtlingsprotests am Oranienplatz. Das Camp […]
Freizeit + Wellness | Mode | Essen + Trinken | Kultur + Events
Top 10: Hipster Hotspots
Damit du nicht mehr mit dem Mainstream der Stadt abhängen musst, empfehlen wir dir zehn […]