Für die unmittelbaren Anwohner und Spaziergänger hatte IGA-Geschäftsführer Christoph Schmidt am Dienstagabend zwei erleichternde Nachrichten parat: Entgegen der bisherigen Planung wird der Weg südlich des Kienbergs entlang des Biesdorf-Marzahner Grenzgrabens ab Frühjahr 2015 wieder passierbar sein – ob bis zum Beginn der Gartenausstellung ist jedoch ungewiss. Außerdem wird der Wuhleteich, der spätestens mit der Eröffnung 2017 Teil des Ausstellungsgeländes ist, vorerst nicht eingezäunt. Ohnehin permanent nutzbar bleibt der Rad- und Wanderweg durch das Wuhletal.
Eine kleine Änderung im Sinne des Tierschutzes ist für die Aussichtsplattform Wolkenhain geplant: Dort soll eine insektenfreundlichere Beleuchtung installiert werden. Geschäftsführer Schmidt wies außerdem darauf hin, dass der Wolkenhain nur stundenweise abends und nicht die ganze Nacht über erstrahlen wird.
Wie es 2018 kommen könnte
Geschäftsführerin Katharina Langsch hatte vor dem Vortrag ihres Kollegen Schmidt die Visionen der Organisatoren für die Zeit nach der IGA in eine kleine Geschichte verpackt. Darin kommen die leise sirrende Seilbahn, ausverkaufte Konzerte mit 3000 Besuchern auf einer „der schönsten Open-Air-Bühnen Berlins“ sowie Lesungen und Sportkurse vor. Vogelkundler nutzen am Wuhleteich die Fernrohre, um den neuen Schilfgürtel abzusuchen und die Kienberg-Terrassen sind „bevölkert von Alt und Jung“. Dass es sich dabei nur um ihre Wunschversion des Jahres 2018 handelte, hatte Langsch zuvor betont.
Die rund 70 Zuhörer in der Markthalle am Blumberger Damm konnten ihre Fragen bei einer Art offenem Forum an drei ‚Marktständen‘ zu den Themen Bauplanung, Naturschutz und Zukunft des Geländes vorbringen. Zu den viel diskutierten Punkten gehörte die optionale Rodelbahn auf dem Kienberg, über die die Meinungen auseinandergingen. „Die Rodelbahn ist für das Gesamtkonzept kein wichtiger Baustein“, erklärte dazu ein IGA-Mitarbeiter. Gefragt wurde auch nach Sondergenehmigungen für den Zugang zum Kienberg und der Möglichkeit zur Begrünung von Häusern im Rahmen der Gartenausstellung – diese Anregungen wurden von den Mitarbeitern eher defensiv aufgenommen.
Bärlauch und Vandalismus
Unter den Besuchern war auch Regina Kittler, die für die Linke im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt und den Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf 4 (Marzahn-Süd und Biesdorf) vertritt. Sie berichtete gegenüber QIEZ.de von eher IGA-kritischen Stimmen, die ihr im Fraktionsbüro zu Ohren gekommen seien. Ihr Besuch diene auch dazu, auf dem neuesten Stand zu bleiben und die Informationen weitergeben zu können. Kittler selbst ist klare Befürworterin der Gartenausstellung.
Die Worte der Abgeordneten bestätigten den Eindruck des Abends: Die Besucher der Dialog-Veranstaltung wirkten bei allen kritischen Nachfragen der IGA eher zugetan. Knallharte Gegner blieben fern.