QIEZ: Was war die Initialzündung für die Gründung von EDITION F?
Inwieweit geht eure Plattform speziell auf die Bedürfnisse von Frauen ein?
S.H.: „Karriere, Business und Job werden medial eher mit einem Fokus auf die männliche Zielgruppe thematisiert: Das heißt aber nicht, dass Frauen nicht ebenfalls ein großes Interesse daran haben. 50 Prozent der Uniabsolventen sind weiblich. Frauen gehen aber anders an diese Themen heran als Männer: Wir schaffen mit EDITION F ein Umfeld, in dem Frauen sich visuell und inhaltlich angesprochen fühlen, weil es um sie geht – das sind oft Nuancen. Weil die Perspektive auf eine Geschichte persönlicher ist, weil wir andere Bilder verwenden oder andere Beispiele auswählen. Allein in den letzten sechs Monaten seit dem Launch haben wir so viele unglaublich faszinierende Frauen interviewt, porträtiert oder sie begeistern können, selbst bei uns als Gastautorin zu schreiben – Frauen, von denen man zum Teil noch nicht so viel gelesen hat. Aber uns ist es wichtig, eine Plattform, ein Ort für Debatten zu sein – es geht um Perspektivvielfalt, um Meinungen und Austausch – mit Männern und Frauen.“
Wie bewertet ihr die aktuelle Diskussion um Frauen in Führungspositionen? Brauchen wir die Frauenquote?
Wenn ihr einen Wunsch frei hättet: Wie sollte der Arbeitsmarkt in 20 Jahren aussehen?
S.H.: „Vor allem flexibler. Ich glaube, dass die klassische 9-to-5-Struktur für einige Branchen nicht mehr greifen wird. Über die Quote denken wir dann hoffentlich nicht mehr nach.“
Wie wollt ihr das Geld aus eurer aktuellen Crowdfunding-Kampagne auf Companisto.com investieren?
S.H.: „2015 ist es für uns wichtig, alle Bereiche – als Magazin, Jobbörse, Community und Shop – auszubauen und weiter aufzubauen. Hier brauchen wir vor allem Verstärkung im Team. Aber auch in Online-Marketing wollen wir investieren.“
Zum Schluss noch die Frage: Woher kennt ihr euch eigentlich, Nora und du?
S.H.: „Nora und ich kennen uns über eine gemeinsame Freundin. Das erste Mal sind wir uns vor sieben Jahren begegnet. Auf einem Geburtstag. Und seitdem gab es immer wieder Anknüpfungspunkte, allerdings eher privat. Als ich mit Nora 2012 darüber gesprochen habe, dass ich Lust auf eine neue berufliche Herausforderung hätte, hat sie mich mit ihrem damaligen Chef Mark Hoffmann, dem CEO von Vertical Media und Gründerszene, zusammengebracht. Keine drei Monate später waren Nora und ich zum ersten Mal Kollegen. Und dann war schnell klar, dass wir nicht nur beim Abendessen gut reden, sondern vor allem extrem gut zusammenarbeiten können. Ohne diese Zeit hätten wir wahrscheinlich nicht gegründet: Weil es uns viel Sicherheit gegeben hat, dass die Idee zu EDITION F mit uns als Team wirklich klappen kann.“
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