Interview mit Michael Michalsky

Michalsky: "In 99 Prozent aller Fälle ziehe ich Sneakers an"

Ich durfte den Designer und Katzenliebhaber Michael Michalsky in seinem Atelier in Kreuzberg interviewen.
Ich durfte den Designer und Katzenliebhaber Michael Michalsky in seinem Atelier in Kreuzberg interviewen. Zur Foto-Galerie
Der Berliner Designer Michael Michalsky hat ein limitiertes T-Shirt für die Marke "Dreamies Deli-Catz" entworfen. Wir haben ihn in seinem Atelier in Kreuzberg besucht und sprachen mit ihm über seine wilde Jugend auf dem Dorf und woran man ein Topmodel erkennt.

QIEZ: Warum hast du ein Dreamies Deli-Catz-Statement Shirt entworfen?

Michael Michalsky: „Inspiriert wurde ich durch die außergewöhnliche Freundschaft zwischen dem Küken und der Katze, die auch im Dreamies-Commercial so humorvoll dargestellt wird. Als absoluter Tierliebhaber wollte ich diese Geschichte erzählen und fand ein Statement-Shirt die beste Möglichkeit der Umsetzung. Ich bin stolz auf das Ergebnis und freue mich darüber, ein limitiertes T-Shirt für Dreamies Deli-Catz entworfen zu haben.“

Wie viele Katzen hast du selber?

M.M.: „Momentan habe ich gar kein Haustier. Das lässt mein Lifestyle, der viel Reisen involviert, einfach nicht zu. Ich bin so erzogen worden, dass man sich um Haustiere kümmert und sie mit Respekt behandelt. Ich finde das dem Tier gegenüber sonst unfair, wenn ich es so oft woanders hinbringen müsste und jemand anders sich darum kümmern müsste. Das wäre sehr egoistisch. Ich müsste erst sesshafter werden, dann würde ich mir wahrscheinlich wieder ein Haustier kaufen – wahrscheinlich auch eine Katze.“

Oder mehrere?

M.M.: „Never say never. Ich bin in einem Haushalt mit sehr vielen Tieren aufgewachsen. Hunde, Katzen, alles gleichzeitig – und auch Schildkröten, Meerschweinchen, Kaninchen und eine Ratte. Es war wie ein kleiner Zoo. Aber ich bin ja auf dem Land aufgewachsen, das ist ja etwas ganz anderes.“

Michael Michalsky in seinem Atelier in Kreuzberg. ©Franziska Krug

 

Welchen aktuellen Modetrend findest du ganz schrecklich?

M.M.: „Ich finde grundsätzlich Modetrends überhaupt nicht schrecklich. Als ich vor 25 Jahren meine Designer-Karriere begonnen habe, gab es nur den einen Trend, dem man unbedingt folgen musste. Du warst dann eher Punk oder Alternative – gemischt wurden Trends nicht. Es gab eine klare Abgrenzung. Heute hat sich diese Dynamik geändert. Das Schöne ist ja, dass im Moment viele Trends parallel stattfinden und man sie miteinander kombinieren kann. Trends kommen demnach auch wieder. Für mich ist das faszinierend, da ich ja bereits einige Trends hab kommen und gehen sehen. Wenn man durch Mitte läuft und 18, 19 oder 20-jährigen sieht, die diesen Look leben und zelebrieren, dann muss ich manchmal schon ein bisschen schmunzeln, weil ich ja dabei war, als diese Mode das erste Mal Trend war. Allerdings finde ich diese Perspektive schön, denn dagewesenen Trends werden noch einmal vollkommen neu interpretiert.“

Und was warst du als Jugendlicher: Punk oder Alternative?

M.M.: „Ich habe eigentlich alles mitgemacht. Ich habe Mode sehr intensiv gelebt, hatte schon früh Freude an Design. Beispielsweise änderte ich meine Haarfarbe oft und interpretierte Mode für mich ganz persönlich. In einem Dorf war ich wahrscheinlich schon eine Erscheinung.“

Wie lange brauchst du morgens zum Anziehen?

M.M.: „Ich habe eine Art Uniform. Ich ziehe fast jeden Tag Jeans und ein T-Shirt oder Sweatshirt an. Ab und zu, wenn ich ein Event habe, ziehe ich ein lockeres Jackett an. Ich bevorzuge gedeckte Farben – meist Schwarz. In 99 Prozent aller Fälle ziehe ich außerdem Sneakers an, heute ist schon eine Ausnahme, dass ich richtige Schuhe anhabe.“ (zeigt auf seine Stiefeletten)

Eine Welt ohne Mode wäre….

M.M.: „…todtraurig.“

Wo sind deine Lieblingsorte in Berlin?

M.M.: „Ich wohne in Mitte an der Grenze zu Kreuzberg. Ich gehe sehr gerne in Restaurants, am liebsten mit vielen Leuten, das finde ich sehr gesellig. Gerne bin ich beispielsweise im Crackers, im PeterPaul, Sticks’n’Sushi, Grill Royal, Bochardt oder in der Victoriabar. Meistens geh ich zu den Orten, die ich schon kenne, aber ab und zu probiere ich was Neues und hoffe, dass die ein Teil meines Mikrokosmos werden. Solche Orte müssen aber einzigartig sein und eine tolle Atmosphäre haben. Essen gehört bei mir auch zur Lebenskultur dazu.“

Warum bist du Juror bei GNTM?

M.M.: „Die Show und das neue Format inspirieren mich. Das Konzept, dass zwei Teams gegeneinander antreten, hat mir gut gefallen. Ich glaube an Diversity und verfolge diesen Gedanken auch bei den Castings für meine Show – das ist mein Handwriting. Daher habe ich mein Team auch Team Diversity genannt. Für mich ist der Job als Juror bei Germany’s Next Topmodel ein Teil meines Berufs, weil ich mein Wissen und meine Expertise über die Branche einbringen kann.“


Woran erkennst du ein Topmodel?

M.M.: „Das werde ich oft gefragt. Ich erkläre das gerne so: Man ist bei jemandem zu Hause auf einer Party ist, es ist rappelvoll, alle Leute sind in der Küche, weil das wahrscheinlich wieder der beste Ort ist. Wenn dann eine Person, Mann oder Frau, den Raum betritt, alle drehen sich um, aber keiner weiß warum – das ist dann dieser Faktor, den man sucht. Das ist eine gewisse Ausstrahlung, gepaart mit einem Aussehen. Das ist wie eine Prise frischer Wind, der da reinkommt. Ich als Designer überlege dann noch zusätzlich, ob diese Person wandelbar und in diesem Beruf einzigartig ist.“

Foto Galerie

Michalsky Gallery, Potsdamer Pl. 4, 10785 Berlin

Telefon 030 26933280

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