Karsten Thielker: „Der Geldfisch ist ein Laden über Berlin, der das positive Gefühl von Berlin in Fotografie, Malerei und Kunst und Literatur wiedergeben soll.“
Woher kommen die ganzen Werke?
K.T.: „Die Werke sind zum größten Teil von Individualisten, von Fotografen, die sich irgendwie mit der Stadt beschäftigt haben. Und dann das Glück hatten, ein Buch machen zu können oder das Glück hatten, schöne Bilder zu machen.“
Und wo hast du die Bücher und Bilder gefunden?
K.T.: „Zum Teil über Verlage aber ein großer Teil ist einfach aus aus dem persönlichen Netzwerk entstanden, d.h. Fotografen, die irgendwann mal ein Buch gemacht haben, das jetzt im Keller verstaubt und das ab jetzt wieder aus dem Keller in den Laden getragen wird.“
Was fotografierst du?
K.T.: „Ich bin Bild-Journalist. Ich fotografiere für Zeitungen, für Firmen, also ich beobachte am liebsten.“
Bietet sich die Stadt Berlin besonders dafür an, sie in Bildern festzuhalten?
K.T.: „Es geht da um eine Sympathie für eine Stadt. Ich bin ja wie die meisten nicht gebürtiger Berliner, sondern habe mich genauso wie viele andere in die Stadt verliebt und deshalb möchte ich hier leben und möchte natürlich hier auch arbeiten.
Glaubst du, es wird irgendwann der Punkt kommen, an dem Berlin stehen bleibt und die Entwicklung dann fertig ist?
K.T.: „Zum Teil ist es ja jetzt schon so. Es gibt ja sehr etablierte Gegenden, die gentrifiziert sind und wo sich die Schwaben ihr Dorf gebaut haben im Prenzlauer Berg und so weiter, diese Bewegungen sind ja schon abgeschlossen. Aber es ist natürlich noch ganz viel Raum und Platz da, wo das noch passieren kann, wo noch umgewandelt und verwandelt wird.“
Deine Fotos sind auch ein Teil dieser Bewegung, dieser Veränderung in der Stadt, oder?
K.T.: „Das sind ja nicht nur malende Bilder, das sind ja wirklich gesammelte … das ist ja so eine Art Sammlung von den schönen und den wichtigsten Momenten der Stadt. Was für Berlin wichtig war. Das fängt ja an mit den 20er Jahren, mit der gewissen Freizügigkeit in Berlin, das geht dann über den Zweiten Weltkrieg und die Zerstörung von Berlin über die 60er Jahre, also Mauerbau aber auch Studentenbewegung, -revolution bis Mauerfall und so weiter. Das sind die Highlights, die wir uns herausgepickt haben aus der Geschichte der Stadt.“
Und was zeichnet deine Fotobücher aus?
K.T.: „Darin sind eigentlich nur Autorenfotografen. Fotografen die sich in irgendeiner Weise mit Berlin beschäftigt und auseinandergesetzt haben. Sei es in kleinem Umfeld mit ihrem Kiez oder mit der Mauer. Ganz unterschiedlich, aber sehr individuell. Das ist das wichtigste. Wir wollen nichts machen, was der Tourist erwartet, also schöne, bunte Bilder zeigen. Sondern wir zeigen die Auseinandersetzung mit dem Leben in dieser Stadt.“
Geldfisch Pop-up-Store, Sophienstraße 34, Ecke Große Hamburger Straße, bis Weihnachten Dienstag bis Sonntag von 12 bis 17 Uhr
Dieser Artikel wurde uns zur Verfügung gestellt von AusserGewöhnlich Berlin: www.aussergewoehnlich-berlin.de