Kaum zu glauben aber wahr: Luise Heyer und Julius Feldmeier wurden Mitte der 80er geboren, wuchsen beide in Prenzlauer Berg auf und haben früh ihre Begeisterung für die Schauspielerei entdeckt. Trotzdem haben sich die beiden Schauspieler erst beim Dreh zum achten Spreewaldkrimi „Die Sturmnacht“ in Lübbenau kennengelernt.
Das könnte natürlich ohne weiteres daran liegen, dass Luise und Julius momentan zu den vielversprechendsten Schauspielern im Land gehören und dementsprechend viel unterwegs sind. So konnte Julius 2014 den Deutschen Schauspielerpreis als bester Nachwuchsschauspieler entgegennehmen und ist regelmäßig in ausgezeichneten Inszenierungen etwa am Volkstheater Wien zu sehen. Luise freute sich 2015 gerade über den Deutschen Filmpreis in Silber für das Drama „Jack“ und war 2014 unter anderem in Rosa von Praunheims Filmbiografie „Härte“ als Partnerin des Boxers Andreas Marquardt zu sehen.
Zurück nach Berlin
Und nun ging es für den Dreh von „Die Sturmnacht“ in den Spreewald. Eine weite Anreise hatten die beiden nicht. Schließlich leben die in Berlin geborene Luise und Julius, dessen Eltern schon kurz nach seiner Geburt von Rostock nach Ost-Berlin übersiedelten, heute wieder in der Hauptstadt. Die 30-jährige Luise ist 2012 nach ihrer Ausbildung und dem anschließenden Engagement am Schauspielhaus Dortmund zurückgekommen: „Damals war klar, dass ich wieder nach Berlin ziehe. Neben der ganzen Jobsuche wollte ich mich nicht auch noch ohne Freunde in einer fremden Stadt zurechtfinden müssen“, erzählt die Darstellerin mit dem Lockenschopf und den tollen grünen Augen, die heute in Kreuzberg lebt und dort vor allem die vielen netten Kneipen und Spätis schätzt.
Julius ist nach einem längeren Aufenthalt in Graz seit 2014 wieder in Berlin, genauer gesagt in Schöneberg heimisch. „Ich finde gut, dass es dort so entspannt und ruhig geht. Trotzdem ist man super angebunden und braucht zum Flughafen Tegel nur ein paar Minuten“, so der 28-Jährige, der am liebsten dort ist, wo seine Freunde sind und deshalb viel in der ganzen Stadt herumkommt. Zu seinen Lieblingsorten gehören zum Beispiel das Pho12 am Bayerischen Platz, die „ungentrifizierte Kneipe“ Wesereck oder das Sally Bowles in der Eisenacher Straße. Auch den Thai-Markt im Preußenpark, auf dem bei schönem Wetter und ziemlich inoffiziell asiatische Spezialitäten verkauft werden, hat Julius in diesem Sommer für sich entdeckt.
Im Prenzlauer Berg nicht mehr zuhause
Luise, die „gefühlt seit Mai nicht mehr richtig zu Hause“ war und wenn, dann am liebsten daheim in ihrer WG regional kocht, hat nicht ganz so viele Adressen parat. Sie empfiehlt die Coba Bar in ihrem Kiez am Schlesischen Tor, in der man „im Sommer total schön draußen sitzen“ kann und das Tempelhofer Feld. „Die Weite dort finde ich total schön.“ In Bezug auf ihren Heimatkiez in Prenzlauer Berg ist die 30-Jährige heute etwas wehmütig. „Dort hat sich so viel verändert. Obwohl meine Familie immer noch dort lebt, fühlt es sich nicht mehr so richtig vertraut an seit ich wieder in Berlin bin“, erzählt sie. Julius pflichtet ihr bei: „Seit ich dort in einem Café zum ersten Mal gebeten wurde, doch bitte draußen zu telefonieren, fühle ich mich im Prenzlauer Berg nicht mehr zu Hause.“
Obwohl das Ganze im fertigen Film nach einem ziemlich verregneten und nasskalten Dreh aussieht, hatten die drei dort eine tolle Zeit: „Der Spätherbst war, anders als es in „Die Sturmnacht“ rüberkommt, überraschend sommerlich und total schön. Alles ist so verwunschen und wir haben oft bis tief in die Nacht zusammen draußen gesessen“, erinnern sich Luise und Julius. Der Film hat sich also gelohnt – und das nicht nur für die Fernsehzuschauer.
„Spreewaldkrimi – Die Sturmnacht“ ist am 23. November um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen. Du möchtest mehr über den geheimnisvollen Nix erfahren? Dann klick‘ hier rein. Und zu gewinnen gibt es auch etwas: