Ambiente
Das Cecconi’s gibt es nach London, Miami Beach, L.A. und Istanbul jetzt auch in Berlin. Entsprechend international will das Flair sein. Und tatsächlich erinnert der Laden an New York. Der Host am Eingang, keine freien Tische und alle sprechen Englisch. Trotzdem bekommen wir – auch ohne Reservierung – einen Platz an der Bar oder alternativ am hohen Tisch mit Blick auf die offene Küche angeboten. Den wollen wir und setzen uns auf die roten Lederbarsessel (Hocker trifft es bei den massiven Teilen wirklich nicht). Marmorboden, Kasettendecke, goldene Lampen und Stoffservietten. Schick ist er geworden, der Italiener.
Essen im Cecconi’s
Passend dazu steht Erlesenes wie Hummerspagetti mit Safran, Trüffelpizza und Rinderfilet auf der Karte. Wir wollen nicht übertreiben und starten klassisch mit einem Vitello Tonnato (12 Euro) und der Burrata (14 Euro). Dieser göttliche Käseklops (der Mercedes unter den Mozzarella) zerfließt auf dem Teller und ist mit Roter Bete- und Avocadowürfeln ein gelungener Auftakt. Genauso wie das Kalb mit Kapernäpfeln.
Spannend ist auch der Romanesco (15 Euro), der im Ganzen gegart, mit Steakmesser im Herzen und knuspriger Mandel-Aioli als Hauptgang kommt. Weniger überzeugend, weil lasch gewürzt, finden wir dafür der Grünkohlsalat mit Huhn und Apfel (14 Euro). Viel Kauen, wenig Geschmack. Beim nächsten Besuch probieren wir lieber die frische Pasta und Holzofen-Pizza, die wir dann hoffentlich auf der Sommerterrasse genießen können. Ganz wie in Italien.
Gut zu wissen
Küchenchef Alessio Biangini hat schon bei den Oscars gekocht und war vor Berlin im Cecconi’s in West Hollywood und Istanbul tätig. Ob er Enzo Cecconi persönlich kennt, wissen wir nicht. Der hat das erste Cecconi’s 1978 in London eröffnet, um den Engländern Carpaccio, Tiramisu und Bellini näherzubringen. Alles Klassiker, die heute noch auf der Karte stehen.