An der Stelle wo früher das süße, gemütliches Café Fellfisch sein Zuhause hatte, gibt es jetzt noch mehr Italo-Feeling in Neukölln. Immerhin gibt es ja schon um die Ecke unser heißgeliebtes Nini e pettirosso mit einer der besten Pizzen in Berlin. Das neue DocG hat aber ebenfalls etwas zu bieten: Die entspannt-stylische Weinbar mit DJ wirkt auf den ersten Blick gemütlich, hip und doch sehr locker. Obwohl das Lokal sich selbst als Weinbar bezeichnet, gibt es hier italienische Spezialitäten, die über bloße Snacks als Weinbegleitung hinausgehen. Außerdem findest du hier natürlich eine kleine, feine Auswahl an edlen Tropfen, die es so deutschlandweit nur im DocG gibt, wie unser Kellner Zali sagt. Der Neuköllner leitet zusammen mit seinem norditalienischen Freund Luca die neue Weinbar. Pepe, der wie Luca aus dem Ort Taurasi kommt, werkelt und kocht in der Küche. Wofür steht nun aber der Name DocG? „Naja, klingt doch gangster oder?“, sagt Zali lachend. „Nein, eigentlich ist das DocG das höchste Qualitätssiegel für Weine in Italien. Und das haben alle unsere Weine ebenfalls.“
Italienische Qualität im Namen und auf dem Teller
Zugegeben, sowohl der Rosé Irpinia Rosato (4,50 Euro für 0,2 Liter) als auch der Rotwein Irpinia Campi Tarausini (5 Euro für 0,2 Liter) schmecken vorzüglich. Dazu werden frische Oliven gereicht. Die Bruschetta mit Thunfisch, Sardellen und Anchovis (6 Euro) auf Tomaten als Vorspeise kommen auf krossem und trotzdem fluffigem Weißbrot mit Olivenöl und Knoblauch daher und sind salzig, frisch und saftig. Die weiße Lasagne (7,50 Euro) ohne Fleisch oder Tomatensoße, dafür aber mit Zucchini, schmeckt so frisch wie gerade aus dem Ofen. Hier sind eben echte Italiener am Werk, das erkennt man schon an der Carbonara, die ohne frevelhafte Sahne zubereitet wird, sondern aus besonderem Guanciale Speck aus Rom, Ei, Pecorino, Romano-Käse und Pfeffer besteht. Die Weine verstärken den Geschmack der leckeren Gerichte noch einmal und runden die Gaumenfreude ab.
Die Portionen sind nicht riesig, aber für den Preis angemessen und völlig ausreichend. Wer richtig viel Hunger hat, sollte sich aber noch einen zweiten Gang bestellen oder eine der tollen Antipasti-Vorspeisenteller teilen. Da das Wetter gnädig ist, können wir sogar noch gemütlich draußen sitzen, der guten Musik – Django Reinhardt statt Eros Ramazotti – lauschen und die Nachbarn beim Vorbeischlendern beobachten: Die perfekte Location für einen lauen (Spät-)sommerabend. Aber auch drinnen ist etwas geboten: Am Wochenende legt ab und zu ein DJ an den Decks am offenen Fenster auf.