Die Atmosphäre
In Japan war Kuma Kenta Architekt und Designer. Jetzt hat er sein eigenes Restaurant aufgemacht – und eingerichtet. Von den Stühlen bis zum Essen kommt hier alles aus seiner Hand. An seiner langen Tafel aus Pappelholz haben zwölf Leute Platz. Kuma lässt aber nur acht rein – und das auch nur mit Reservierung. Er begrüßt uns an der Tür, bringt die Getränke, bereitet das Essen zu und serviert. Allein. Nebenbei erzählt er, was wir auf dem Teller haben und dass er sich seine Kochkünste bei Mama und Oma abgeschaut hat. Hier zu essen ist fast so, als sei man bei ihm zu Hause eingeladen. Im Hintergrund läuft Klassik und wir entdecken ständig Neues im vermeintlich kahlen Raum: ein gemauertes Blumenbeet, einen Ast in der Wand und die wunderschöne Deckendeko.Was einfache Plastesäckchen so hermachen!
Das Essen
Auch beim Essen dominiert asiatische Zurückhaltung. Das Lachstatar für 9 Euro ist ein Traum! Der Fisch ist frisch, die Wasabimayonnaise im Reis perfekt abgeschmeckt. Allein dafür lohnt es sich zu kommen! Die Hauptgänge auf der täglich wechselnden Karte bestehen allesamt aus saisonalen und vielen regionalen Zutaten. Regional beim Japaner? Jawohl, Kuma steht auf Fusion Food. So landen denn auch Hirschkeule mit Sesamsauce, Ente mit Orangenjus und Forelle in Weinblättern auf den Schieferplatten. Kostenpunkt: je zwischen 15 und 18 Euro. Kohlenhydrate und Vegetarisches gibt es nicht. Dafür reichlich Fleisch, Fisch und Gemüse. Vollmundiges Highlight: die hausgemachte Paste aus Zitronenpfeffer. Nur die eingewickelte Forelle hätten wir uns ohne Gräten gewünscht. Dafür wurden wir aber mit einer Crème brûlée mit geröstetem grünen Tee für 5 Euro entschädigt. Wer alles probieren möchte, wählt am besten das Fünf-Gänge Menü für 45 Euro.

Das bleibt hängen
Kuma hätte auch einen Laden in Prenzlauer Berg aufmachen können. Bloß gut, dass er gerade in Köpenick wohnt und gerne in der Nähe arbeitet! Wir haben geschmunzelt, weil er jedes Glas Wein wiegt, um keinen Tropfen zu viel oder zu wenig zu servieren. Einem besonderen Abend setzt dieser stylische Japaner in Köpenick mit Sicherheit die Krone auf!
Das Kumami findest du nahe dem Schlossplatz in der Köpenicker Altstadt. Von Weitem leuchtet dir eine rote Laterne am Haus den Weg. Ein Überbleibsel der Burlesque Bar Lillys Wonderland, die hier vor der Eröffnung des Kumami im September 2015 Köpenicker und Altstadt-Touris verzaubert hat.