Alle Karten auf den Tisch: Die Poke Bowl hat seit ein paar Jahren einen schlechten Ruf, da sie nicht unbedingt nachhaltig ist und die Vermarktung von Surfer-Kult nicht bei jedem zieht. Dabei hat Poke eine lange Tradition und stammt ursprünglich aus Hawaii. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts immigrierten viele Japaner*innen auf die Inselgruppe im Zentralpazifik, um auf den Zucker- oder Ananas-Plantagen zu arbeiten, so wurden japanische Essgewohnheiten – wie in Lateinamerika auch beim Ceviche – ein fester Teil der hawaiianischen Küche. Gewürfelter Thunfisch, Salz, gehackte Kemirinuss und frische Algen: Das Gericht war damals ganz einfach. Heute sind die Bowls natürlich viel fancier, doch die Gründer*innen von Jigi Poke in Mitte möchten trotzdem an den Ursprung erinnern.
An der Wand sticht eine alte Fotografie eines hawaiianischen Fischers hervor, der auf einem Felsen sitzt und seinen Fang beobachtet. Genau das spiegelt sich auch im Innendesign des Ladens wider: Hier sitzt du auf handgeschliffenen Steinen und isst an zwei großen Marmortischen deine Poke Bowl. Weiße Vorhänge trennen den Take-away-Bereich von den Inhouse-Bestellungen und bodentiefe Fenster verleihen dem lichtdurchfluteten Raum eine lebendige Atmosphäre. Dank reduzierter Farben liegt der Fokus vollkommen auf den bunten Bowls. „Wir versuchen, wo es nur geht, unsere Poke Bowls nachhaltiger zu gestalten. So beziehen wir unseren Fisch von Deutsche See, deren Produktqualität sich vom Durchschnitt abhebt. Unser Gemüse bekommen wir von kleinen Betrieben in Brandenburg und bieten viele pflanzenbasierte Alternativen an. Auf Fleisch verzichten wir ganz bewusst“, sagt Gründer Daniel Finke, der bereits Sous-Chef im Hotel Adlon war und Küchenchef im Katz Orange.
Die Bowls kannst du dir nach Lust und Laune selbst zusammenstellen oder du vertraust auf die Kombinationen des Hauses. Wir empfehlen die Salmon Bowl (13 Euro) mit Lachs, Edamame, Frühlingszwiebel, Sesam, Salat, Koriander, Granatapfelkernen, Algensalat, Tobiko und Wasabi-Cream oder auch die vegane NO Chicken Bowl (12 Euro) mit Reis, NO Chicken, Edamame, Frühlingszwiebel, Sesam, Salat, Mais, Zwiebel, Kimchi, Avocado und Chipotle-Cream. Das Beste: Alle Bowls werden mit Limette, Koriander und Sushi-Ingwer serviert. Außerdem erwartet dich auch eine feine Weinauswahl. Wenn du in der Mittagspause noch nicht mit dem Trinken starten möchtest, kannst du bis 21:30 Uhr ein Glas Wein zu deiner leckeren Bowls genießen. Plus: Den Raum kannst du für Events aller Art buchen.