Jubiläum mit Bürgermeister

30 Jahre Neu-Hohenschönhausen: Rückschau mit Ausblick

Nördlich vom Neubaugebiet Hohenschönhausen ist es nicht weit bis zur Stadtgrenze.
Nördlich vom Neubaugebiet Hohenschönhausen ist es nicht weit bis zur Stadtgrenze. Zur Foto-Galerie
Zingster Straße – Ein Stadtteil feiert Jubiläum: Am 9. Februar 1984 begannen die Bauarbeiten zum Neubaugebiet Hohenschönhausen-Nord, im folgenden Jahr rief die DDR-Führung den eigenständigen Bezirk Hohenschönhausen ins Leben. Einen Einblick in dessen auf dem Papier nicht unkomplizierte Geschichte gab es bei einer Veranstaltung mit Bezirksbürgermeister Andreas Geisel und Zeitzeuge Dr. Rolf Meyerhöfer.

Beim Thema Hohenschönhausen ist Genauigkeit gefragt: Rolf Meyerhöfer, Vorsitzender des Fördervereins Schloss Hohenschönhausen e.V. und Bewohner des Neubaugebiets seit der ersten Stunde, betont, dass der Ort schließlich eine rund 700-jährige Geschichte habe. Im Anschluss an die Eingemeindung des Dorfes nach Berlin gehörte es zum Bezirk Weißensee – eigenständig wurde Hohenschönhausen erst 1985, als das Neubaugebiet Hohenschönhausen-Nord errichtet wurde. Dieses wird wiederum seit der letzten Bezirksreform als Neu-Hohenschönhausen bezeichnet, während der alte Ort inklusive anderer Neubaugebiete heute Alt-Hohenschönhausen heißt. Beide Ortsteile gehören seither zum Bezirk Lichtenberg.

Dementsprechend war es dessen Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) vorbehalten, eine kleine Jubiläumsveranstaltung zur Grundsteinlegung für das Neubaugebiet in der Barther Straße 3 durch Erich Honecker vor 30 Jahren zu eröffnen. In der Galerie Studio im Hochhaus standen ihm dabei Meyerhöfer sowie Stefanie Frensch, Geschäftsführerin der Wohnungsbaugesellschaft Howoge, zur Seite. Die Howoge ist in Hohenschönhausen stark vertreten und baut in der Konrad-Wolf-, der Neustrelitzer sowie der Reichenberger / Ecke Küstriner Straße weitere Wohnhäuser.

Zufriedene Einwohner

Während Frensch ihr Augenmerk darauf legte, wie sich der Stadtteil in Zukunft entwickelt, war Rolf Meyerhöfer für das Historische zuständig. In seiner Ansprache erinnerte er an für die Errichtung und Entwicklung Hohenschönhausens wichtige Persönlichkeiten wie den ersten Bürgermeister Wilfried Franke, präsentierte die Ortschronik und erzählte Wissenswertes aus den Anfangsjahren des früheren Stadtbezirks. So wurden die meist vielstöckigen Neubauten zu DDR-Zeiten blockweise an bestimmte Berufsgruppen vergeben.

Für den Ist-Zustand fand Meyerhöfer, der nach wie vor in der Gegend wohnt, lobende Worte: „Die, die hier lange wohnen, sind zufrieden“, meinte der langjährige (Neu-)Hohenschönhausener. Es sei ein familienfreundlicher Bezirk – auch wenn jene Schulen, die einst für überzählig gehalten wurden, nun wieder gebaut werden müssten. Dafür gäbe es genügend Grünzüge, Radwege und Verkehrsanbindungen sowie das Linden-Center, ein vergleichsweise erfolgreiches Einkaufszentrum am Prerower Platz.

Die in der Galerie anwesenden Journalisten bekamen nach Mayerhöfers Ausführungen die Gelegenheit, sich selbst noch einen Blick von der Gegend zu verschaffen – vom Dach des benachbarten Hochhauses in der Zingster Straße 23. Eine weitere offizielle Feier für Hohenschönhausen ist am 1. September 2015 geplant – dann jährt sich die Bildung des Stadtbezirks zum 30. Mal.

Foto Galerie

Studio im Hochhaus, Zingster Str. 25, 13051 Berlin

Weitere Artikel zum Thema

Wohnen + Leben
Vierspuriger Verkehrsknotenpunkt
Die Falkenberger Chaussee ist eine vierspurige und etwa zwei Kilometer lange Straße im Berliner Ortsteil […]
Ausflüge + Touren
Alle wollen in den Knast
Die Gedenkstätte Hohenschönhausen schreibt Besucherrekorde. Das ehemalige Stasi-Gefängnis lockte dieses Jahr bereits 171.000 Geschichtsinteressierte an. […]