„In diesem Jahr gibt es bei der Weihnachtsdekoration vor allem einen Thementrend und keinen speziellen Farbtrend: Die Waldweihnacht. Nichtsdestotrotz haben sich bei den Farben vor allem moosgrün, waldgrün oder auch ein helleres grün in einer emaillierten Erscheinung als generelle Trendfarben herausgebildet. Im Themenbereich bei der Waldweihnacht sind es natürlich eher entsprechende Motive wie Vögelchen am Baum oder auch Meißner Meißen-Knödel“, erklärt Frau Höptner, bei Käthe Wohlfahrt für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Wie man jetzt wahrscheinlich schon ahnt, handelt es sich bei Käthe Wohlfahrt um ein Unternehmen, das (fast) alles zum Thema Weihnachten herstellt und vertreibt. Ein Special in diesem Jahr ist, dass alle Dekorationsformen für die Weihnacht im gefrostetem Zustand gezeigt werden. Das bedeutet, dass Schnee oder kleine Eiskristalle aufgelegt werden, die das Ganze wie tiefgefroren erscheinen lassen.
Im Sortiment finden sich unter anderem Weihnachtskugeln mit Fliegenpilzen aus Filz und Eulen-Weihnachtsschmuck in allen Variationen. Es gibt Weihnachtskugeln in Eulenform, traditionelle Kugeln mit Eulenaufdruck, außerdem auch Kissen mit Eulen-Print und noch viele andere „Eulen“.
70 Prozent aller angebotenen Produkte werden in Deutschland gefertigt – das sind vor allem die traditionellen Weihnachtsartikel, wie Nussknacker und Baumbehang, der Rest wird meist aus anderen europäischen Ländern zugekauft. Die meisten Editionen sind limitierte Auflagen und manche Stücke gewinnen über die Jahre einen Wert von bis zu 2.000 Euro. Artikel, die sich besonders gut verkaufen, sind unter anderem kleine Räuchermännchen (auch Duftlmännchen genannt), die Eulen-Variationen und der hölzerne Baumschmuck in verschiedenen Farbserien.
Der Laden in Berlin
Die Firma „Käthe Wohlfahrt“ gibt es nun schon seit 50 Jahren, den Laden in Berlin am Kürfürstendamm erst seit drei. Auf die Frage, ob es denn nicht schwer sei, sich immer wieder neu zu erfinden, antwortet Frau Höptner: „Wir wollen uns gar nicht immer neu erfinden, schließlich setzen wir auf Traditionen. Es wird also auf dem aufgebaut, was bereits vorhanden ist, aber natürlich wird auch auf die Trends geschaut und dadurch gehen wir dann auch mit der Zeit.“
Mit der Ladeneröffnung in Berlin ist das Unternehmen ein Wagnis eingegangen. Sonst gibt es nur in kleineren süddeutschen Städten Filialen, wo die Sehenswürdigkeiten schnell abgegrast sind und die Käthe-Wohlfahrt-Läden dadurch auch zu einer Attraktion werden. Hier in Berlin ist das natürlich anders. Sehenswürdigkeiten en masse und auch an coolen originellen Läden mangelt es nicht. Und trotzdem kann sich der Laden auf dem Ku’damm behaupten. Mit speziellen Angeboten für Berliner: Tierkugeln mit flippigen Klamotten liegen hier in diesem Jahr total im Trend.
Der Laden ist ungefähr 450 Quadratmeter groß und erstreckt sich über zwei Etagen. In der oberen ist ganzjährig alles rund um Weihnachten zu sehen und in der unteren sind je nach Jahreszeit unterschiedliche Figuren (im Moment „Mein Garten im Winter“), typische Berlin-Accesoires und das größte Kuckucksuhren-Angebot Berlins zu bestaunen. Um den großen Weihnachtsbaum im Aufgang zu schmücken, haben vier Mitarbeiter 14 Tage gebraucht und es musste extra ein Gerüst aufgestellt werden.
Schau-Werkstatt auf dem Kurfürstendamm
Ein anderes Special des Käthe-Wohlfahrt-Teams in der Vorweihnachtszeit ist die „Schau-Werkstatt“. Wenn man das Zelt betritt, schlägt einem sofort der angenehme Geruch von Holz entgegen. Dort kann man noch bis zum 16. November verschiedenen Künstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen. Im Zelt arbeiten ein Drechsler, der es schafft, die winzig kleinen Einzelteile aus Holz herzustellen, ein Maler, der sich in mehreren Teilschritten um die Bemalung kümmert, der kreative Kopf des Teams aus Rothenburg ob der Tauber und ein Kalligraph, der dafür sorgt, dass aus stinknormalen Weihnachtskugeln besonders schöne Unikate werden und nebenher auch noch die ein oder andere Anekdote erzählt.
Bei der ganzen Dekoration kommt Weihnachtsstimmung auf und jeder, der gerne mal die verschiedenen Arbeitsschritte kennenlernen möchte, kann noch bis Sonntag im Schauzelt vorbeikommen.