Türkisfarbener Glitter und Federn müssen schon rauf auf das Modellauto. „Das wäre ja sonst langweilig“, sagen Reyhan, 10, und Hale, 9, und kleben dann die funkelnde Hülle aus Kork an die zuvor aus Metallteilen zusammengeschraubte Karosserie. Das Auto fährt auf Knopfdruck, den Batterieantrieb hatten die beiden auch eingebaut. „Ich hätte nicht gedacht, dass man Achsen an den Rädern braucht“, sagt Reyhan. Die beiden Schülerinnen der Kreuzberger Jens-Nydahl-Grundschule waren mit ihren Mitschülern die ersten im neuen Junior Campus des Technikmuseums, der im Januar 2012 im hintersten Gebäude in der Ladestraße eröffnet wurde. Kitagruppen und Schulklassen sollen dort alles über Nachhaltigkeit, Mobilität und Mathematik lernen.
Die Ausstellung ist so sehr gefragt, dass sie in den kommenden vier Monaten fast vollständig ausgebucht ist. Kinder sollen spielerisch an Probleme des Alltags und der Zukunft herangeführt werden, sagte Dirk Böndel, Vorstand der Stiftung Deutsches Technikmuseum. Schließlich beginne jeder Fortschritt mit der Neugierde, so Staatssekretär Knut Nevermann.
Autos und geometrische Körper
Der 300 Quadratmeter große außerschulische Lernort für Fünf- bis Zwölfjährige soll die Dauerausstellung „Mensch in Fahrt“ ergänzen. Im Thementeil „Gefährten“ können Kinder batteriebetriebene Autos bauen und solche mit Solarplatten auf dem Dach, Verkehrsschilder selbst basteln, alles über den Aufbau von Autos und Verkehr lernen.
Im zweiten Raum wurde die Ausstellung „mathemachen“, die zuvor bereits im Museum war, aufgebaut. Dort geht es um Formen und Flächen, geometrische Körper, Spiegelungen. Der von BMW finanzierte, so in Deutschland einzigartige Junior Campus soll vorerst bis Oktober 2014 geöffnet sein.