Das Kaffeehaus Morgenrot in Hohen Neuendorf setzt dem hektischen Treiben der szenigen Coffeeshops eine ordentliche Portion Gemütlichkeit entgegen. Hier wird echte Kaffeehauskultur zelebriert - mit Wiener Melange, Sachertorte und bester Lektüre. Zuweilen kommt sich der Gast wirklich entrückt vor.
In einer kleinen, von uralten Bäumen gesäumten Seitenstraße steht sie – die Villa Hundeshagen. Seit 2005 residiert im renovierten Jugendstil-Ambiente das Kaffeehaus Morgenrot. Einen besseren Ort hätten Betreiber Eva Tiffany Bollmann und ihr Gatte dafür nicht finden können.
Die Treppe hinauf zum Morgenrot ist gesäumt von Kaffeesäcken aus Jute, im Eingangsbereich steht eine gläserne Vitrine. Darin: hungrig machende Köstlichkeiten wie Erdbeertorte, Aprikosentarte und Apfelstrudel. Es duftet nach frisch gebrühtem Kaffee und durch die hohen Flügeltüren dringt leises Gemurmel aus den Salonzimmern nach außen.
Innen stehen unter Stuck und Kristalllüstern Thonetstühle und gefüllte Bücherregale auf schweren Teppichen. Wie in einem der Wiener Kaffeehäuser, richtig heimelig mutet die Szenerie an. Um einen Platz muss im Kaffeehaus Morgenrot nicht gerangelt werden. Hier trifft man weder auf bärtige Männer in Holzfällerhemden noch auf bebrillte Frauen mit Dutt, die wild in die Tasten ihrer MacBooks hauen. An einem Tisch tuscheln zwei Damen mittleren Alters, am Nachbartisch eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern, ein Herr im Anzug hat es sich samt Zeitung auf dem Sofa gemütlich gemacht.
Der Stapel an Zeitungen auf dem Tisch vor ihm lässt erahnen, dass er hier schon ein paar Stunden verweilt. Bei dem Angebot auch kein Wunder: neben regionalen Blättern wie Tagesspiegel, Berliner Zeitung oder Morgenpost finden sich auch FAZ, Süddeutsche und Zeit. Die können im Kaffeehaus Morgenrot in aller Ruhe studiert werden. Dabei stört kein Milchaufschäumer, der alle paar Minuten lärmt, keine ohrenbetäubenden Bässe und auch keine mäßig freundlichen Szenebaristas, die nur des Englischen mächtig sind. Wie das Befinden der Herrschaften sei, fragt höflich zurückhaltend ein livrierter Kellner oder Eva Bollmann, die stets im Dirndl anzutreffen ist.
Für den Coffeeshopgänger mag sich die Speisen- und Getränkekarte etwas befremdlich lesen: Einspänner, kleiner Brauner und Melange sind nur drei der 21 Kaffeespezialitäten. Statt Trendgebäck wie Cupcakes, Macarons oder Muffins werden traditionelle Torten- und Kuchenvariationen wie Mozartschnitte auf silbernen Tabletts serviert. Auch Deftiges aus der österreichischen Küche wie Wiener Saftgulasch oder das berühmte Wiener Schnitzel können sich die Gäste schmecken lassen.
Abschließend noch ein paar Worte zum Wichtigsten überhaupt – zum Kaffee. In den Porzellantassen landet nicht irgendein billiger Bohnenkaffee sondern eine eigene, exklusive Arabica-Hochland-Mischung (Blending aus Malawi, Kenia, Brasilien und Indonesien) nach echter Wiener Rösttradition. Auch Fans von frisch gebrühtem Filterkaffee kommen im Kaffeehaus Morgenrot auf ihre Kosten. Diesem widmet sich der Herr des Hauses Axel Bollmann mit Leidenschaft. Und irgendwie passt die gemütliche Art der Kaffeezubreitung zu dem Motto „Das Leben ist zu kurz für Hektik und schlechten Kaffee“.
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