Kampfkunstschule Mewis Dojo

Vom Weltmeister zum Vorbild

André Mewis hat sich vom Profi-Kampfsportler zum gefragten Lehrmeister entwickelt.
André Mewis hat sich vom Profi-Kampfsportler zum gefragten Lehrmeister entwickelt. Zur Foto-Galerie
Helmholtzstraße - Er war Weltmeister in gleich mehreren südostasiatischen Kampfkünsten, wurde zweimal mit dem Titel "Dojo des Jahres" ausgezeichnet und trägt den Schwarzen Gürtel. Ebenso leidenschaftlich wie einst seine sportliche Karriere verfolgt André Mewis heute das Ziel, Kindern ab dreieinhalb Jahren in seiner Kampfkunstschule "Mewis Dojo" - der "Kampfsportschule des Jahres 2015" - Werte und Selbstbewusstsein zu vermitteln.

„Viele Kinder haben morgens Bauchschmerzen, fühlen sich krank oder wollen nicht in die Schule oder den Kindergarten. Sehr oft hängt das mit fehlendem Selbstbewusstsein oder sogar Mobbing zusammen“, weiß André nach seiner jahrelangen Arbeit als Sozialarbeiter und Kampfkunstlehrer zu berichten. „In meinem „Little‘ Dragon“-Programm für die ganz Kleinen geht es deshalb nicht so sehr um Kampfkunst, sondern um die Vermittlung von Werten, den Spaß in der Gemeinschaft und die Prävention von Konfliktsituationen.“ An Schulen und in Kindergärten versucht der ehemalige Profi-Kämpfer, sein Wissen an Kinder und Jugendliche weiterzugeben und sie „damit vor Sachen zu beschützen, die ich selbst ertragen musste“. Schließlich hatte der heute 43-Jährige in seiner Kindheit im früheren SO36-Kiez selbst einiges einzustecken.

Balance und Gleichgewicht sind das A und O.

Den Schwerpunkt seiner Arbeit bildet heute, zehn Jahre nach seinem Schritt in die Selbstständigkeit, aber natürlich die Arbeit in seinem Dojo zwischen Charlottenburg und Moabit. Dort bietet Mewis für mehr als 300 Schüler dutzende Kurse an. Neben dem Angebot für Erwachsene und Jugendliche sowie speziellen Frauenkursen liegt der Schwerpunkt dabei auf der Arbeit mit Kindern ab dreieinhalb Jahren. Dabei sind die einzelnen Trainingsangebote im Kinderkarate jeweils für die entsprechenden Alters- und Leistungsgruppen optimiert. Während die Dreieinhalbjährigen beispielsweise zweimal die Woche für 30 Minuten in Mewis‘ Trainingszentrum vorbeischauen, dauern die Kurse später 45 Minuten. „So können sich die Kinder auch im Schulunterricht besser konzentrieren.“ Außerdem bekommen die Kleinsten regelmäßig eine „Aufgabe des Monats“, mit der sie ihr Wissen und Werte wie Fleiß, Höflichkeit oder Respekt auch im Alltag festigen können. Und das scheint anzukommen. „Viele Schüler bleiben jahrelang bei mir und bringen Jüngeren oder Späteinsteigern dann selbst schon eine Menge bei“, freut sich der Sensal.

Kampfsportschule in den Gebauer Höfen.
Neben den Unterichtseinheiten stehen in der etwa 150 Quadratmeter großen Kampfsportschule in den Gebauer Höfen, die Mewis anfangs vom ehemaligen Shaolin-Tempel in der Franklinstraße zur Verfügung gestellt bekam, auch viele gemeinsame Aktivitäten auf dem Programm. Etwa Feriencamps oder Samurai-Kindergeburtstage. Für sozialschwache Familien, die sich das alles für ihre Kinder nicht leisten können, hat Mewis einen Fonds eingerichtet. „Mir selbst geht es gut, warum sollte ich dann nicht etwas abgeben?“ Und darüber freuen sich nicht nur die Schüler. Sondern auch der ehemalige Profi selbst, der eigentlich nie mit dem Kämpfen aufhören wollte, in der Kinder- und Jugendarbeit jedoch endlich eine gesundheitsschonende Erfüllung gefunden hat.

Foto Galerie

Kampfkunstschule Mewis Dojo, Franklinstraße 12, 10587 Berlin

Balance und Gleichgewicht sind das A und O.

Weitere Artikel zum Thema

Sport
Vier Fäuste für die Integration
Potsdamer Straße – Profiboxer benehmen sich manchmal auf Pressekonferenzen so, als würden sie ihren Gegner […]
Ausbildung + Karriere
Judoka mit Leib und Seele
Vor 40 Jahren ging Lothar Nest mit seiner Sportschule in Mariendorf an den Start - […]
Freizeit + Wellness | Tiere | Familie
Die besten Tipps für Zoo und Tierpark
Mit Kind Tiere gucken, ist einfach immer wieder ein Event. Aber wo geht das eigentlich […]