Entspannung, Kunst und Austausch

Verwandlung durch Engagement: neue Theatergasse für ALLE in Karlshorst

Gemälde in der neu renovierten Theatergasse für alle.
Mach' dich auf eine Reise in die Geschichte Karlshorsts auf der neu renovierten Theatergasse für ALLE.
Gleich in der Nähe von dem S-Bahnhof Karlshorst befindet sich jetzt ein neuer Begegnungsort für die ganze Kiez-Gemeinschaft. Aus der einst ungeliebten Ecke in der Theatergasse ist etwas Lebendiges und Schönes entstanden, das jeder, ob alt oder jung, genießen kann.

Dank des Einsatzes von zwei motivierten Karlshorstern sieht ein ehemals vernachlässigter Straßenzug in Ostberlin ganz anders aus als zuvor. Bequeme Bänke, frisch gepflanzte Rosen und Naturwein, eine Pergola und das Highlight: wunderschöne Gemälde mit Motiven aus der Geschichte von Karlshorst. Die Theatergasse für alle ist Karlshorsts neuester Place to Be!

Die Idee zur grünen Stadt-Oase hatten der Journalist Mario Rietz und Merten Mordhorst, Inhaber einer Autowerkstatt. „Der Staat hat sich nicht um die Straße gekümmert, gut gepflegt war sie bestimmt nicht“, sagt Merten. Zusammen entschieden sie, diesen Zustand zu ändern. „Wir haben uns gesagt: wir werden einen Treffpunkt für die Nachbarschaft schaffen, an dem die Leute sich wohlfühlen können„, so Mario.

Alles fing im Dezember 2017 an: „Irgendwann in einer schlaflosen Nacht kam mir die Idee, die Wand mit historischen Motiven von Karlshorst zu gestalten“, sagt Mario, der gleich um die Ecke in Karlshorst wohnt. Und am 21. Juni diesen Jahres wurde der Traum zur Realität, als die Wand enthüllt und der neue Raum zur Begegnung und Entspannung gefeiert wurde.

Eröffnung der Theatergasse für alle in Karlshorst.

Mit dabei bei der Eröffnung der neuen Gasse waren prominenten Politikern und Unterstützern der Initiative: Innensenator Andreas Geisel (SPD), Schirmherr und Bezirksbürgermeister Lichtenbergs Michael Grunst (die Linke), Bezirksstadtrat Wilfried Nünthel und Bezirksstadträtin Birgit Monteiro, um nur einige zu nennen.

 

Laut Initiator Merten habe von Anfang an alles reibungslos geklappt. „Ich habe viel Zeit hier im Kiez verbracht“, sagt der Köpenicker, der seit 2011 Betreiber einer Autowerkstatt in der benachbarten Ehrenfelsstraße ist, „und darum wollte ich etwas an die Gemeinschaft zurückgeben.“ Neben Co-Initiatior Mario halfen auch Sponsoren und engagierte Karlhorster bei der Realisierung des rund 30.000 Euro teuren Projekts. Große Unternehmen wie Siemens und kleine Händler in der Nähe von der Theatergasse leisteten finanzielle Unterstützung.

„Bürgerschaftliches Engagement in Lichtenberg funktioniert, wie dieses tolle Beispiel zeigt“, sagt Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „Dafür möchte ich mich bei den beiden Initiatoren und auch allen anderen Unterstützenden herzlich bedanken.“

Theatergasse für Alle in Karlshorst: Initiatoren Mario Rietz und Merten Mordhorst.

Ein erfolgreiches Team: Initiatoren Mario Rietz und Merten Mordhorst.

 

Zwei Rebellen und ein Ziel

Auf der neuen Theatergasse für alle ist der Name Programm: Egal ob man mit Rollstuhl oder Kinderwagen kommt, die Straße ist für alle zugänglich. Junge und alte Karlshorster freuen sich über die Neueröffnung und kamen am 21. Juni diesen Jahres vorbei, als die circa 100 Quadratmeter große Fläche der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Gefeiert und gelacht wurde bei dem großen Kiezfest auf der jetzt attraktiven Gasse. Bewohner des Viertels servierten Kaffee und Kuchen, Studenten von der Musikschule in der Nähe spielten und sangen und Leute aus der Nachbarschaft lernten sich kennen.

Und dann kam der Moment, worauf alle gewartet hatten: die Enthüllung des Wandbilds, die von der Kreativagentur Graco aus Prenzlauer Berg geschaffen wurde. Zu den bisherigen Kunden der Firma für urbane Wandgestaltung zählen das Museum Barberini in Potsdam, KaDeWe Berlin Schöneberg und Berlinovo Immobilien Gesellschaft.

Das Gemäldeprojekt auf der Karlhorsten Theatergasse zeigt mit neun Bildern die Geschichte Karlshorsts unter dem Motto Vom Vorwerk zum Wissenschaftsstandort vor. Einige Bilder wurden mit einem Sepia-Effekt gestaltet, damit sie wie historische Postkarten aussehen. Ein Motiv an der Säule stellte die Entstehung des Projektes vor: Die Wörter „zwei Rebellen und ein Ziel! wir verschönern die Theatergasse für ALLE„. In der Zukunft möchten die Initiatoren kleine Texte unter den Bildern anbringen, um die Bedeutung hinten den Gemälden zu erklären. „Es gibt nichts Vergleichbares in ganz Berlin„, sagt Initiator Merten. „Dass die Geschichte eines Kiezes gemalt wurde und jetzt für die Bewohner des Stadtteils zu genießen ist, ist etwas ganz Besonderes nicht nur für Karlshorst, sondern für die ganze Stadt.“

Motiv von dem Wandbild auf der neuen Theatergasse für alle.

Unter anderen Motiven gibt es ein Bild von einem russischen Stern, um die russische Besatzung Karlshorsts während des kalten Krieges darzustellen.

 

Was passiert nun in der Theatergasse für alle? Es soll ein jährliches Fest auf der Gasse für die ganze Nachbarschaft geben. Die Weiterentwicklung des Begegnungsorts ist auch geplant: „Wir könnten zum Beispiel Tische aufstellen, damit die Nachbarn Schach spielen oder einfach gemütlich zusammensitzen und quatschen könnten“, sagt Merten. Andere Vorschläge sind auch willkommen: kreative Karlshorster können gerne ihre Ideen zum Projekt beitragen.

Verwandlung durch Engagement: neue Theatergasse für ALLE in Karlshorst, Theatergasse, 10318 Berlin

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