Wie es in einer Pressemitteilung heißt, übernimmt die Firma Piranha übergangsweise die Trägerschaft der Veranstaltung und löst damit die Kulturprojekte Berlin ab: „Die Gründung einer karnevalseigenen Träger-Gesellschaft wird parallel dazu vorangetrieben.“ Die Zusammenarbeit mit Kulturprojekte Berlin war von den Akteuren seit Langem nur als Zwischenlösung gesehen worden.
Streit hatte es zudem über die weitere Finanzierung gegeben. Für das nächste Jahr machte der Senat zwar ganze 830.000 Euro locker, wollte dieses einmalige Engagement aber dann in 2017 wieder auf das Normalmaß von 270.000 Euro zurückfahren. Dagegen hatte sich starker Protest bei der Opposition geregt. Die Akteure des Karnevals hatten die Veranstaltung für 2016 in Frage gestellt, solange die Geldfrage für das übernächste Jahr nicht geklärt sei.
Doppelt so viel ist immer noch zu wenig
In den Schlussverhandlungen zum Doppelhaushalt 2016/2017 vergangenen Freitag dann die gute Nachricht: Der Senat stellt doch 500.000 Euro für 2017 bereit, betont aber, dass sich diese Summe auch noch ändern könnte. Die Regierung sieht die Erhöhung als wichtiges Signal, die Opposition bleibt skeptisch. Den Akteuren reicht es aber erst einmal, um weiterzumachen.
Finanzierungsprobleme gehören zum Karneval der Kulturen, sind aber akuter geworden, seitdem das Sicherheitskonzept überarbeitet und ausgebaut werden muss. Allein dieser Posten hatte schon im diesem Jahr etwa 300.000 Euro Mehrkosten verursacht. Von dem Staatsgeld werden außerdem Reinigung, Gebühren, Sachkostenzuschüsse, Technik, Verischerungen oder auch Personal bezahlt. Der Karneval selbst erwirtschaftet über Sponsoring, Spenden und Standgebühren etwa eine halbe Million Euro.
Der Karneval der Kulturen soll auch 2016 wieder zu Pfingsten, vom 13. bis zum 16. Mai, stattfinden.