„Niederschönhausen ist der Pankower Ortsteil, der momentan den größten Veränderungen unterworfen ist“, so Dirk Lashlee, Initiator der „Kiezrunde Niederschönhausen“. „Immer mehr junge Familien ziehen in den Kiez, der Bedarf an Wohneigentum steigt – doch Bevölkerungsgruppen wie Senioren oder Jugendliche werden noch immer viel zu wenig angesprochen.“
In der Kiezrunde sollen die Missstände – aber auch die vorhandenen Potenziale des Ortsteils aufgezeigt und neue Angebote geschaffen werden. Seit Anfang des Jahres kommen auf Lashlees Einladung hin regelmäßig die Teilnehmer der „Zukunfwerkstatt Niederschönhausen“ zusammen. Unter diesem Titel hatten sich im vergangenen November Menschen aus der Nachbarschaft und im Kiez aktive Unternehmen und Sozialeinrichtungen zum gemeinsamen Austausch zusammengefunden.
Aktiv für den eigenen Kiez
Mittels der regelmäßig stattfindenden Treffen der Kiezrunde möchte Lashlee das Konzept der Vernetzung fortsetzen und den Bezirk „von unten“ her verändern. „Alle Anwohner sind dazu aufgerufen, ihr Lebensumfeld aktiv zu gestalten und die Arbeit der Kiezrunde mit ehrenamtlichem Engagement oder den eigenen Ideen zu unterstützen“, so Lashlee.
Zu den Arbeitsfeldern, in denen die Mitglieder aktiv sind, gehören beispielsweise der Ausbau von Freizeit- und Betreuungsangeboten für junge Familien oder Senioren. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit sind die Jugendlichen im Kiez. Hier sei laut Lashlee „der Versorgungsgrad gleich Null“. Allein das Projekt „Outreach – Mobile Jugendarbeit Pankow“ setze sich derzeit für die Jugendlichen in Niederschönhausen ein. Doch man brauche dringend „auch ein festes Angebot“, bekräftigt Outreach-Mitarbeiter Lashlee.
In der Kiezrunde möchte man deshalb auch Ideen für einen Ausbau der Jugendarbeit sammeln. Unterstützt werde das Projekt dabei vom Bezirk Pankow – allerdings nur „ideell, nicht finanziell“. Doch auf große Zuschüsse kommt es Lashlee bei der Kiezrunde Niederschönhausen auch gar nicht an. „Jeder weiß, dass Berlin mit klammen Kassen zu kämpfen hat. Wir wollen daher die Hilfe zur Selbsthilfe anregen und etwas auf die Beine stellen, ohne auf nicht vorhandenes Geld zu warten.“
Unterstützung auch aus der Privatwirtschaft
Vor allem Gewerbetreibende wolle man zum Mitmachen anregen: „Vor allem Unternehmen, Firmen und Geschäfte profitieren von der Ansiedlung junger Familien und können über die Kiezrunde aktiv zum anwohnerfreundlichen Klima in Niederschönhausen beitragen“, macht Lashlee deutlich.
Mit einem mobilen Kiezfest unter dem Motto „Die Kiezrunde macht die Runde“ möchte man am kommenden Samstag weitere Anwohner und Unterstützer auf die Möglichkeiten zur Gestaltung des eigenen Kiezes aufmerksam machen. Geboten werden Kaffee und Kuchen, Musik und verschiedene Kinderaktionen. Darüber hinaus können sich Anwohner ihr individuelles Bewegungsprofil im Kiez erstellen lassen und Verbesserungsvorschläge für das gemeinsame Miteinander im Kiez einreichen.
„Die Kiezrunde möchte ein Mittler zwischen Bürger und Bezirk sein“, so Lashlee. „Dank der unterschiedlichen Kompetenzen der aktiven Träger und dem Engagement der Nachbarschaft können wir in Niederschönhausen auch ohne zusätzliche Fördergelder eine Menge erreichen.“
Wer sich über die Kiezrunde Niederschönhausen informieren möchte, ist am 1. September ab 10 Uhr zur Kreuzung Waldstraße/Hermann-Hesse-Straße, ab 12 Uhr in den Schlosspark und ab 14 Uhr auf den Parkplatz am Supermarkt Blankenburger Straße eingeladen. Ein buntes Programm mit Musik und Mitmach-angeboten wartet auf die Besucher.
Weitere Infos unter www.kiezrunde-niederschoenhausen.de