Der Bus M11 entlässt den Buckow-Besucher an der Dorfkirche in einen ungewöhnlich heißen Mai-Nachmittag. Das aus Feldsteinen errichtete Gotteshaus datiert vermutlich aus dem späten 13. Jahrhundert und kann mit Fug und Recht als eine der größten Attraktionen des Stadtteils bezeichnet werden. Heute feiert die evangelische Kirchengemeinde Alt-Buckow hier ihre Gottesdienste, deren Organist Alexander Riede Leiter des nach eigenen Angaben größten Gospelchors Berlins ist. Doch an diesem Nachmittag ist der Zugang zur Kirche verschlossen und so bleiben auch die mittelalterlichen Malereien, die im Innenraum in einzelnen Fragmenten noch zu sehen sind, unbetrachtet.
Schön gebaut wird woanders
Besonders ehrgeizig waren die Architekten nicht. Einfache Ein- und Zweifamilienhäuser sowie unambitionierte Mietskasernen bis hin zu einigen Hochhäusern am südlichen Stadtrand wechseln sich ab. Natürlich ging es bei ihrem Bau auch darum, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, etwa in der Hans-Martin-Helbich-Siedlung südlich der Dorfstraße. Immerhin ist es angenehm ruhig in Buckow I, nur die Vögel zwitschern um die Wette. Kein Wunder, denn Grün in Form von Rasen, Bäumen und Sträuchern gibt es reichlich. Neben einigen Standard-Einkaufsmöglichkeiten und einem überschaubaren gastronomischen Angebot fallen dem Besucher jedoch keine weiteren Anziehungspunkte auf. Den Alltag stört allenfalls ein Polizeiauto auf dem Gehweg der Heimsbrunner Straße.
Der Ort Großziethen, der zur Gemeinde Schönefeld gehört, liegt unmittelbar hinter den Bäumen. Kein Wunder, dass sich vor allem Buckower Anwohner für den Erhalt der Felder einsetzen, auf denen laut der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt eine „aufgelockerte und durchgrünte Wohnsiedlung“ geplant ist. Bisher fand hier nur einmal pro Jahr das Strohballenfest statt. Das Wohnungsbauproblem macht auch vor den Stadtrandlagen nicht halt – es gibt bereits eine Facebook-Seite „100% Buckower Felder“.