Traumwetter begrüßte am Vormittag des 17. Juni Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) in Pankow auf seinem siebten Ortstermin in einer Reihe von Bezirksbesuchen. Bei den Treffen und Rundgängen mit Lokalpolitikern und Interessenvertretern geht es darum, sich die das Ressort des Senators betreffenden Projekte vor Ort anzuschauen. Müllers ‚Stadtführer‘ war Bürgermeister Matthias Köhne (SPD), der zu den einzelnen Stationen der Tour Erläuterungen aus Bezirkssicht abgab. Im Mittelpunkt des rund zweistündigen Spaziergangs stand der Florakiez, in dem es in den vergangenen Jahren besonders viele Veränderungen gegeben hat.
Ein Thema, das den Bezirkspolitikern am Herzen liegt, ist die Sanierung von Schulgebäuden. Köhne ging auf die geplante Sporthalle in der Neuen Schönholzer Straße ein und bat Senator Müller darüber hinaus um dessen Unterstützung für die Elizabeth-Shaw-Grundschule in der Grunowstraße. Das Bezirksamt möchte die benachbarte Station der Berliner Feuerwehr nach deren Umzug für die Schule nutzen.
Streitfall Kleingärten
Im Bereich der Florastraße und ihrer Querstraßen führte die Tour an mehreren Neubau- und Sanierungsprojekten vorbei zur ehemaligen Kleingartenanlage Famos, die ihre Parzellen verlor, weil sie auf Privatgrund lagen. Im Gespräch mit einem Vertreter der Gartenfreunde Pankow erklärte der Stadtentwicklungssenator, dass der weit überwiegende Teil der Berliner Laubenpieper-Kolonien langfristig gesichert sei und der Senat nicht plane, entsprechend genutzte Flächen in öffentlicher Hand zu Bauland umzuwidmen. Allerdings konnte er für den kleinen Teil der Flächen in Privatbesitz keine vergleichbare Zusage geben.
In der Heynstraße besichtigten Müller und die Bezirkspolitiker die Gewerbeflächen der Heynhöfe. Hier hat sich eine Genossenschaft aus den vier Nutzern des Geländes gebildet, um dieses vom Berliner Liegenschaftsfonds zu erwerben und als Gewerbestandort zu erhalten. Zu den ansässigen Unternehmen gehört etwa die Wäscherei und Färberei Zentrale Theaterdienst GmbH, die vor allem wegen ihrer vielfältigen Färbetechniken viele internationale Kunden hat – darunter renommierte Theater- und Opernhäuser.
Keinen genauen Zeitplan für Krieger-Areal
Vom S-Bahnhof Pankow aus warfen Müller und Bürgermeister Köhne einen Blick auf das Areal, das der Möbelunternehmer Krieger bebauen möchte. Einen genauen Zeitplan wollten beide Politiker hierfür nicht entwerfen – die nötigen Verfahren sind noch nicht abgeschlossen. Köhne macht sich jedoch Hoffnungen auf einen ersten Spatenstich noch in der aktuellen Wahlperiode, die 2016 endet.
Zum Abschluss führte der Kiezspaziergang zum unbebauten Areal zwischen Berliner Straße und Bleichröderpark, auf dem früher eine Kaufhalle stand. Der Bebauungsplan hierfür sieht im südlichen Bereich neue Wohnungen vor; im nördlichen Teil könnten Gewerbebauten entstehen, die sich aber harmonisch in die Bebauung rund um den Anger auf der Breiten Straße einfügen müssten – hier gibt es nach Köhnes Angaben noch Abstimmungsbedarf mit dem Investor.