Normalerweise trinken wir Bier, weil es schmeckt, fröhlich macht und gesellig ist. Diese Vorzüge des Gerstensafts waren auch ausschlaggebend bei der Gründung der Biermarke Quartiermeister im Jahr 2010. Zunächst war da die Idee, korrekt zu wirtschaften – das heißt, Geld zu verdienen und damit Gutes zu tun. Die Wahl des Produkts hatte auch etwas mit dessen sozialer Komponente zu tun, wie Matheo Gundermann, Brauereitechnologe des Unternehmens, QIEZ erzählt. „Wir sind uns aber der Kontroverse bewusst, dass wir mit Alkoholkonsum soziale Projekte fördern“, so Gundermann weiter.
Dafür geht es bei Quartiermeister sehr fair und transparent zu. Die unterstützten Vereine und Initiativen müssen nicht für die Biermarke werben. Sie können sich initiativ an den vom Unternehmen unabhängigen Verein Quartiermeister e.V. wenden, der alle sechs Wochen vier Projekte auswählt, über deren Förderung dann im Internet abgestimmt wird. Zwei von ihnen werden mit jeweils 1000 Euro bedacht – für Zwecke, die in der Bewerbung dargelegt wurden. Dazu gehören etwa Unterstützung für Flüchtlinge, Kiezküchen oder Schülerhilfe. Dabei gilt ein Grundsatz: Es werden Projekte in jener Region gefördert, in der der Gewinn erwirtschaftet wurde. Vertreten ist Quartiermeister bisher in Berlin, Leipzig und Dresden sowie München. Ganz bewusst wird das Bier auch nur regional verkauft.
Berliner Brauereien waren zu groß oder klein
Noch muss bei dem Sozialunternehmen knapp kalkuliert werden. Sein Hauptsitz ist eine kleine Bürofläche im Co-Working Space „Thinkfarm“ in der Kreuzberger Oranienstraße. Gehälter werden erst seit Januar bezahlt. Volle Stellen haben bisher nur die beiden Geschäftsführer Peter Eckert und David Griedelbach, im nächsten Jahr kommen Matheo Gundermann und ein Vertriebler dazu. Ganz explizit wollen die Quartiermeister nicht nur nach außen, sondern auch nach innen korrekt wirtschaften – also Arbeit auch korrekt entlohnen. Die Voraussetzungen scheinen jedoch gut: Laut Gundermann haben sich die Umsätze Jahr für Jahr verdoppelt; auch für 2016 wird ein Zuwachs von 80 bis 90 Prozent erwartet.
Bio war der logische Schritt
Bleibt noch die Frage, wer denn der Mann auf der Flasche ist. Die schwarze Silhouette ruft laut Matheo Gundermann Assoziationen von Goethe über Napoleon bis Dracula hervor. Dabei handelt es sich ’nur‘ um den fiktiven Quartiermeister, der sich um das Wohl im Kiez kümmert.
Mehr Informationen, auch über die Verkaufsstellen von Quartiermeister, bekommst du auf der Webseite des Unternehmens.