Teutoburger Platz - Was vor nicht allzu langer Zeit noch ein Sanierungsgebiet war, zählt inzwischen zu den beliebtesten Wohngegenden der Stadt. Das Gebiet rund um den Teute über die Kastanienallee bis zur Oderberger Straße hin zur Christinenstraße gehört zu den Altbauquartieren des 19. Jahrhunderts, die ringförmig um den alten Stadtkern Berlin-Cölln angelegt wurden. Ein Spaziergang ...
Touristen und junge Akademiker-Familien prägen das Bild rund um den Teutoburger Platz. Während die Kastanienallee und die Oderberger Straße nur so überrannt werden von hippen, meist Richtung Mauerpark pilgernden, fremdsprachigen Menschen, geht es südlicher in der Fehrbelliner Straße oder etwa der Christinenstraße sehr wohnlich und ruhig zu. Gefühlt teilt die Choriner Straße, gerne auch als „Architektenstrich“ bezeichnet, diese beiden Zonen. Eigentlich wurde das gesamte Gebiet aber zusammengefasst als 49,7 Hektar großes (das entspricht knapp 70 Fußballfeldern) Sanierungsgebiet Teutoburger Platz – das war 1994. Heute weiß nur kaum ein Anwohner mehr, dass damals extra Maßnahmen ergriffen wurden, um in diesem Kiez etwa die Bausubstanz zu modernisieren, den Leerstand in Wohn- und Gewerbebauten zu beseitigen und das Wohnumfeld zu verbessern. Seit Ende 2013 sieht man diese Sanierung als erfolgreich beendet an.
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Zur Geschichte des Viertels
Die Gegend um den Teutoburger Platz (auch gern als „Teute“ bezeichnet) wurde zwischen 1860 und 1875 bebaut – und war damals eines der am dichtesten besiedelten Wohngebiete Berlins mit durchschnittlich zwölf Einwohnern pro 100 Quadratmetern. Es handelt sich um eine geschlossene, gründerzeitliche Miethausbebauung. Der Platz erhielt seinen Namen bereits 1875, nach dem Teutoburger Wald, in dem im Jahr 9 n. Chr. die Varusschlacht stattfand.
Heute nutzen die Anwohner den rund 8250 Quadratmeter großen Platz zwischen Zionskirchstraße, Christinenstraße, Fehrbelliner und Templiner Straße vor allem wegen des Spielplatzes – der bereits 1910 hier entstand, natürlich nicht in seiner aktuellen Ausstattung. Oder um es sich in dem kleinen Stück Grün gemütlich zu machen, von Park kann man bei der Größe eigentlich fast nicht sprechen.
„Ja, erwischt, das ist tatsächlich mein Kiez! Und mich stören weder die Touristen noch die vielen Familien. Nur ein paar Omis und Opis würde ich gern häufiger sehen. Ansonsten fühle ich mich hier einfach nur total wohl.“