Es ist erstaunlich, wie viel ein paar Schritte ausmachen können: Wer Wartenberg von Westen über die Ernst-Barlach-Straße betritt, hat sich gerade noch zwischen sechs- bis zwölfstöckigen Mietskasernen bewegt und steht plötzlich auf einer von grünen Bäumen gesäumten, kopfsteingepflasterten Dorfstraße. An der stehen kleine Ein- und Zweifamilienhäuser, eine Reihe von ihnen ebenso denkmalgeschützt wie mehrere alte Bauernhöfe.
In der Ortsmitte stößt man auf einen Dorfteich und den Anger mit Friedhof. Die hier ehemals stehende mittelalterliche Kirche wurde kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs von der Wehrmacht gesprengt, damit sie der Roten Armee und ihrer Artillerie nicht als Orientierungspunkt dienen konnte. Deshalb müssen die Wartenberger Gläubigen heute in die Falkenberger Chaussee pilgern, wo zwar die „Neue Dorfkirche“ steht, aber auf dem Territorium von Neu-Hohenschönhausen.
Raus ins Grüne? Kein Problem!
Auch in den Straßen um den Ortskern herum stößt der Besucher mit wenigen Ausnahmen auf kleinere Häuser. Viele sind neueren Datums, die Bewohner haben sich offensichtlich den Traum vom Leben am Stadtrand erfüllt. Und wer will es ihnen verdenken: Es ist wirklich schön hier – entlang der Dorfstraße und wenn man Wartenberg nach Norden oder Osten verlässt. Wer am Rand des Wartenberger Luchs entlang spaziert, sieht derzeit Obstbäume in voller Pracht mit bald reifen Pflaumen und Äpfeln sowie unter Naturschutz stehende Wiesen und Gehölze. Biegt man kurz vor der Ortsteilgrenze Richtung Norden ab, gelangt man in eine riesige offene Kleingartenanlage. Manche der Häuschen hier sind weit mehr als Hütten, sondern durchaus ferientauglich.