Die modernen, funktionalen Gebäude in der 31 Hektar großen Hellen Mitte haben tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit den unspektakuläreren der Bauten am Potsdamer Platz. Verwunderlich ist das nicht, wurden doch beide Kieze in den frühen 90ern von Grund auf neu geplant und errichtet. Die Helle Mitte sollte das lebendige kommerzielle Zentrum von Hellersdorf werden. Rund 80.000 Quadratmeter Fläche gibt es für Geschäfte, Büros und Praxen; dazu noch 800 Wohnungen.
Direkt am Alice-Salomon-Platz und der U-Bahnstation Hellersdorf liegt, unscheinbar in die neue Architektur eingebettet, das Rathaus des Bezirks. Auf der anderen Seite der Stendaler Straße studieren an der Alice Salomon Hochschule unter anderem angehende Sozialarbeiter, Pflegedienstleiter oder Erzieher. Daneben steht mit dem MarktplatzCenter noch ein klassisches Einkaufszentrum.
Tagsüber ist es in der Hellen Mitte recht lebendig. Wie am Potsdamer Platz arbeiten, shoppen, essen und trinken die Menschen hier. Der Bezirk hat sich Mühe gegeben, auch Aufenthaltsqualität zu schaffen – etwa mit der Gestaltung des noch jungen Kurt-Weill-Platzes. Ein paar Schritte weiter beim Havelbäcker kann man in der Sonne sitzen und sich ein klein wenig urban fühlen. Doch wie der Potsdamer Platz hat auch das Hellersdorfer Zentrum das Problem, dass es künstlich und aufgesetzt wirkt, eben wie ein reines Geschäftsviertel. Kleine Schmuckstücke gibt es dennoch, etwa den Nachbarschaftsgarten Helle Oase, in direkter Nachbarschaft zum Jugendzentrum Eastend.
Plattenbau wie in den 90ern
Das Umfeld der Hellen Mitte besteht aus zweckmäßigen Neu- und Plattenbauten. Viele sind zumindest farblich freundlich gestaltet; einige Häuser an der Stendaler Straße tragen schöne Fassadenmalereien. Doch eine Parallelstraße weiter liegt die Schattenseite der Gegend. Gedacht war die Hellersdorfer Promenade als Flaniermeile der umliegenden Plattenbau-Siedlung; heute stehen zahlreiche Gewerberäume leer, attraktive Geschäfte sind Mangelware. Die Probleme erschließen sich bereits einem mit offenen Augen durch die Straßen laufenden Passanten.
Die private Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen, der die Immobilien entlang der Promenade gehören, möchte diese durch neue Balkone sowie Wärmedämmung aufwerten und die Straße selbst durch Grünflächen und Spielplätze attraktiver machen. Die Mieten sollen dabei angeblich nur moderat steigen.