Unterwegs im Kiez

Wald, Wasser und Villen am Großen Wannsee

Schon wenige Meter vom S-Bahnhof entfernt erhält man einen fantastischen Blick auf den Wannsee und seine Umgebung.
Schon wenige Meter vom S-Bahnhof entfernt erhält man einen fantastischen Blick auf den Wannsee und seine Umgebung.
Wannsee - Berlins Kiezlandschaft könnte unterschiedlicher nicht sein. Während sich Marzahn-Nord durch Plattenbauten und einige Grünflächen oder die Rosenthaler Vorstadt sich durch Galerien, Restaurants und verschiedenste Läden auszeichnet, gibt es im äußersten Südwesten Berlins am Großen Wannsee vor allem zwei Dinge: unfassbar viel Natur - und mindestens genauso viele Villen. Ein Kiezrundgang.

Schon wenn man den S-Bahnhof Wannsee hinter sich gelassen hat und Richtung Seeufer an der Ronnebypromenade die Umgebung genießt, bietet sich ein (erster) beeindruckender Blick auf den Großen Wannsee. Anschließend passiert man die Wannseebrücke und läuft die Königstraße entlang. Eine vielbefahrene wie laute Straße, die Berlin und Potsdam verbindet und jeden Tag von tausenden Autofahrer genutzt wird. Spaziert man entlang des Seeufers Richtung Norden, nimmt mit jedem Schritt hinein in die Colonie Alsen der eben noch dröhnende Straßenlärm ab und wird durch Vogelgezwitscher ersetzt.

Rückzugsort mit kultureller Vielfalt

Entlang der Conradstraße sowie der Straße am Großen Wannsee versammeln sich einerseits Yachthäfen, Segelschulen, Angler- und weitere Wassersportvereine. Andererseits fallen Villen und hochwertig eingerichtete Wohnhäuser auf, die andeuten, dass das Wohnen in Wannsee alles andere als eine günstige Angelegenheit ist. Dafür hat man hier seine Ruhe und kann sich an sauberen Bürgersteigen oder der Wassernähe erfreuen. Kein Zufall, dass sich hier auch das Drogentherapiezentrum LAGO befindet. Einige Meter weiter steht die Liebermann-Villa, die früher Sommervilla des deutschen Malers Max Liebermann gewesen und heute als Bildermuseum geöffnet ist.

Geht man weiter Richtung Norden, begegnen einem weitere kulturelle Highlights: Zunächst kommt das unübersehbare Haus der Wannsee-Konferenz, von dem aus die Nationalsozialisten 1942 den Holocaust organisiert und koordiniert haben. Heute hat es täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet und dient als Gedenk- und Bildungsstätte. Durch die aufgearbeiteten Geschehnisse erhält man als Besucher einen umfassenden Einblick, welche Bedeutung und schrecklichen Folgen die Wannseekonferenz hatte. Ebenfalls einen Blick wert: die Gartenanlage des Hauses Richtung Seeseite und die Sicht auf den See sowie das gegenüberliegende Ufer.

Der Wannseelöwe von Flensburg und wenige verwahrloste Orte

Erneut nur zwei Minuten Fußweg entfernt wartet der „Wannseelöwe“. Die restaurierte Zinkstatue genießt bereits seit 1874 den Blick über den See. Hierbei handelt es sich um eine Kopie vom sogenannten Flensburger Löwen. Das Original steht seit 2011 in Flensburg. In unmittelbarer Umgebung des Löwen liegen das Restaurant und Hotel Haus Sanssouci sowie das Restaurant Seehaase.

Dass Wannsee auch etwas unschöne Ecken hat, sieht man in der Straße Zum Heckeshorn. Neben Privatschulen, Kinderhaus und Spielplatz gibt es hier einige verwilderte Grundstücke, um die sich scheinbar seit Jahren niemand kümmert – während hundert Meter weiter das nächste Hochglanzhaus steht. Sie prägen das Häuserbild auf dem Weg zurück Richtung Königstraße. Man muss allerdings schon suchen, um so etwas wie „Schandflecke“ in Wannsee zu finden.

Für Ausflüge ideal

Das Ufer des Großen Wannsees liegt östlich vom Düppeler Forst und westlich des Grunewalds. Die Ortsteile Colonie Alsen und Heckeshorn haben durch die Ruhe und Naturnähe mit dem für Berlin typischen Großstadttrubel wenig bis gar nichts zu tun. Darum bieten sie sich für angenehme Spaziergänge oder Radtouren außerordentlich gut an. Und sollte man eine Abkühlung benötigen, kann man sich auf der Uferpromenade im Norden im Wannsee abkühlen.

Kleiner Tipp: Klopfen Durst und/oder Hunger an der Tür, bietet sich ein Besuch in der Flammkuchen Manufaktur Wannsee in der Königstraße an. Der kleine Imbiss serviert hausgemachte Flammkuchenspezialitäten, die man sich passend zur Seenähe in einem Strandkorb schmecken lassen kann. Gut essen kann man ebenso im Restaurant und Biergarten Loretta am Wannsee  – dort allerdings etwas preisintensiver.

Gedenkstätte Haus-Wannsee-Konferenz, Am Großen Wannsee 56-58, 14109 Berlin

Telefon 030 8050010
Fax 030 80500127

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