Üppig bedeckte Tafeln in Sternerestaurants, pompöse Villen in der Toskana, eine Winterresidenz in St. Moritz und Luxusoutfits, wohin das Auge reicht: Ja, wenn man das Leben der Gucci-Dynastie vom Kinosessel aus beobachtet, will man auch gerne so viel Geld haben. Ruhm und Reichtum haben aber ihren Preis: Der neue Hollywood-Film deckt zahlreiche Familiengeheimnisse, Verrat und einen schockierenden Mord auf. Denn wenn die Schüsse fallen, bringt auch leider die Gucci-Handtasche nichts. Vor der Kamera versammelt sich ein einzigartiger Top-Cast, angeführt von der Oscar-Gewinnerin Lady Gaga (A Star Is Born), gefolgt vom zweifach Oscar-Nominierten Adam Driver (Marriage Story, BlacKkKlansman), Filmlegende und Oscar-Preisträger Al Pacino (Scarface), Oscar-Gewinner Jared Leto (Dallas Buyers Club) und der Oscar-Nominierten Salma Hayek (Frida).
Beginnend im Jahr 1970 folgt der Film den düsteren Geheimnissen und tödlichen Intrigen hinter den glamourösen Kulissen der berühmten Modedynastie. Im Mittelpunkt steht die vielschichtige Patrizia Reggiani (Lady Gaga), die Maurizio Gucci (Adam Driver) heiratet, einen der Erben des ikonischen Modehauses. Immer wieder konkurriert sie mit den Schlüsselfiguren des Familienunternehmens um Kontrolle und Macht, unter anderem mit ihrem Ehemann, dessen geschäftstüchtigem Onkel Aldo (Al Pacino), seinem risikofreudigen Cousin Paolo (Jared Leto) sowie seinem traditionsbewussten Vater Rodolfo (Jeremy Irons). Die Story bietet genug Inhalt für eine Trilogie oder sogar eine Serie. Vor allem Lady Gaga zieht uns mit ihrer starken und gefühlsgeladenen Darbietung vollkommen in die Geschichte der Guccis hinein. Und das, obwohl sie eigentlich keine ausgebildete Schauspielerin ist, sondern „nur“ eine der erfolgreichsten Pop-Ikonen des 21. Jahrhunderts mit Hits wie Poker Face, Bad Romance und Rain On Me.
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Auch Al Pacino und Adam Driver überzeugen mit souveränen Leistungen und führen uns in die gleichzeitig strahlende und doch abgründig-düstere Modewelt. Eine Sache war uns dann doch etwas zu viel: Der Film ist voll mit Klischees über Italiener*innen. Über ständig klappernde Espresso-Tassen können wir zwar noch lachen, aber vor allem die Performance des wandlungsfähigen Jared Leto war leider etwas überzogen. Er schreit, spricht mit Händen und Füßen, aber Mimik und Gestik wirken nicht authentisch. Vielleicht dann nächstes Mal lieber doch einen Italiener für die Rolle auswählen?
Die Geschichte ist trotzdem fesselnd und definitiv ein Film-Highlight zum Ende des Jahres. Und der geniale Satz von Lady Gaga „Father, Son and House of Gucci“ ist auf den sozialen Netzwerken jetzt schon legendär! Wenn du es dir also in den gemütlichen Kinosesseln der Berliner Kinos bei Cola und Popcorn gemütlich machen willst, dann ist das definitiv der richtige Film für die große Leinwand. Ab 2. Dezember läuft der Film so ziemlich überall. Eine Übersicht findest du hier.