Der Ku’damm und seine Nebenstraßen galt einst als die Berliner Kino-Meile. Dann setzte in den vergangenen Jahrzehnten das große Kinosterben ein. Vor allem die kleinen Filmbühnen konnten mit der schönen neuen High-Tech-Welt der großen Multiplexe nicht mithalten. Nachdem der letzte Vorhang fiel, haben häufig internationale Großkonzerne die teilweise prächtigen Immobilien angemietet. So nutzt heute beispielsweise Zara das ehemalige Marmorhaus und in der einstigen Filmbühne Wien residiert heute der Offline-Shop des Tech-Giganten Apple.
Kino-Neubauten sind seit über zehn Jahren keine mehr dazugekommen. Jetzt wagt sich die Berliner Yorck-Kinogruppe, die insgesamt 13 Filmbühnen in der Stadt betreibt, darunter das Cinema Paris, den Delphi Filmpalast und das Kino International, an ein aufregendes Projekt. In der Nachbarschaft vom Bahnhof Zoo, im so genannten Yva-Bogen, eine Fußgängerpassage zwischen Kant- und Hardenbergstraße, baut die Gruppe ein Kino-Center mit insgesamt sieben Sälen. Auf den 1400 Quadratmetern sollen zukünftig vor allem Arthouse-Produktion und Filme im Original gezeigt werden. Immerhin gibt es in Berlin ein stetig wachsendes internationales Publikum, dass Filmkunst – vor allem auch in Originalversion schätzt.