Mit dem seit Langem angekündigten öffenlichen Berliner Wlan-Netz hakt es noch. Nun will die Kirche ihren Beitrag dazu leisten, dass man an ausgewählten Punkten der Stadt kostenfrei ins Internet kommen kann.
W-Lan in mehr als 200 Kirchen
Nach dem Beschluss der Kirchenleitung vom 13. Mai, Kirchen mit kostenlosen WLAN-Hotspots auszustatten, sei die Einrichtung von Godspot in zunächst 220 Kirchen „in vollem Gang“. Auf einer Pressekonferenz will der Bischof den Startknopf für die Anlage am Gendarmenmarkt drücken.
Gegen das Projekt hatte es offenbar innerkirchlich auch Kritik gegeben. Manche Pfarrer befürchteten nach Angaben des IT-Leiters im Konsistorium der EKBO, Fabian Kraetschmer, dass durch den freien Internetzugang die Menschen abgelenkt werden und nicht mehr dem Gottesdienst folgen.
„… dann hätten wir ein Predigtproblem“
„Das sehe ich aber anders: Wenn sich ein Besucher eines Gottesdienstes ablenken lässt, egal wovon, dann haben wir ein Predigtproblem und kein Godspot-Problem“, sagte Kraetschmer. Er sei davon überzeugt, „dass es der Kirche gut zu Gesicht steht, sich mit den Themen Netzpolitik, Netzneutralität und freie Kommunikationsinfrastruktur auseinanderzusetzen“, sagte Kraetschmer. Kirchen seien früher „auch Orte der Kommunikation, des vertraulichen Austausches, des Handeltreibens auf dem Kirchplatz“ gewesen.
Neben der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt soll in Berlin auch die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche am Breitscheidplatz einen Internetzugang anbieten.