Etwas versteckt, an einer ganz schön lauten Ecke zum Hohenzollerndamm, liegt Blackmore’s, Berlins Musikzimmer. Was das genau ist? Ein 2014 eröffneter Veranstaltungsraum für klassische Konzerte und Raum für Meisterkurse mit internationalen Dozenten. Soll heißen: Nachwuchsmusiker können in mehrtägigen Kursen von so renommierten Dozenten wie etwa Cellist David Geringas, Pianist Dmitry Bashkirov oder dem Violinpädagogen Zakhar Bron lernen. Letzterer zählt beispielsweise auch David Garrett zu seinen Schülern.
Internationale Klassik-Stars in Wilmersdorf
Wie so hochkarätige Musiker im doch eher beschaulichen Wilmersdorf landen? Durch Dylan Blackmore, den Gründer des Musikzimmers, und seine beachtlichen Kontakte in die Welt der klassischen Musik. Der sympathische Musiker spielte selbst unter anderem beim Orchester Philharmonique de Strasbourg und beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und ist auch als Musikmanager aktiv. Als er das leerstehende Gebäude 2014 besichtigte, interessierte ihn insbesondere der Tresor der ehemaligen Bankfiliale. „Ich wollte dort meine Streichinstrumente lagern“, erklärte er. „Dann sah ich diesen Raum und wusste, das passt perfekt für klassische Konzerte.“ Mittlerweile finden in der rund 200 Quadratmeter großen Location ca. 200 Konzerte im Jahr statt, darunter viel Klassik, aber auch Jazz, Crossover oder Swing. Da es hier von der Bar bis zur Bestuhlung alles gibt, kann der Ort auch gut für private oder Business-Veranstaltungen gemietet werden. Und im Tresor im Keller lagern heute tatsächlich rund 50 Streichinstrumente.
Was das Blackmore’s definitiv von einem klassischen Konzertsaal unterscheidet, ist die Nähe zur Bühne, zum Musiker, der quasi mitten unter den Zuschauern performt. Daher haben sich Dylan Blackmore und Sibylle Senff, die hier als Kooperationspartnerin mit ihrer Veranstaltungsagentur Berlin-Geflüster die Events betreut, ein neues Format überlegt: einen Classic-Club. So etwas gibt’s noch nicht in Berlin. „Klassik mal weniger steif“, wie Sibylle Senff erklärt, „Das Publikum ist ganz nah am Musiker und kann sich auch mal ein Glas Wein zwischendurch organisieren, alles eben ganz entspannt.“ Und janz weit weg vom holzvertäfelten Konzertsaal …
Start der Reihe ist am 7. September, 20 Uhr, mit der preisgekrönten Violinistin Anna Savkina, Karten gibt’s ab 19 Euro