Verzicht üben
Wenn du wenig Zeit für Demos oder Vereinstreffen hast, kannst du dem Klima auch helfen, indem du einfach verzichtest. Das heißt im Klartext: Minimalismus. Das Projekt Ein Jahr ohne Zeug vom Verein Genug.org zum Beispiel stellt dir die Challenge, ein Jahr lang keine neuen Konsumgüter zu kaufen. Stattdessen solltest du leihen, tauschen und basteln. Aber keine Angst: Du hast zwei Joker und das Ganze ist eher als Gemeinschaftsspiel statt strengem Fastenschwur angelegt. Mit der freien Zeit kannst du statt shoppen beispielsweise spazierengehen oder Freunde treffen: So schön und günstig ist es, dem Klima zu helfen.
Extinction Rebellion
Als „Rebellion für das Leben“ bezeichnet sich die weltweite Vereinigung Extinction Rebellion online. Um die Regierung zum Handeln zu bewegen, wird diese Bewegung etwas rabiater. Ihre Forderungen: Regierungen sollen die Gesetze zurücknehmen, die der Bewältigung der Klimakrise entgegenstehen, Treibhausgase bis 2025 auf eine Netto-Null reduzieren und Bürger*innenversammlungen einberufen. Dafür blockieren sie hin und wieder auch mal – garantiert gewaltfrei – Verkehrsknotenpunkte wie Brücken oder verabreden sich zu Die In (Tot-Spielen) vor großen Konzernzentralen oder Regierungsgebäuden. Dafür riskieren sie sogar, eingesperrt zu werden. Meist kommt es aber nicht einmal zur Anzeige, da die Polizei hunderte Menschen gleichzeitig festnehmen müsste und vollkommen überfordert ist – und das ist auch ein Teil der cleveren Strategie dahinter. Spannend: Ebendiese Strategie hat ein amerikanischer Professor entwickelt, der zu möglichst effektiven Streikmethoden forschte. Deshalb gibt es auch feste Grundsätze wie Gewaltfreiheit und freundliches Verhalten gegenüber der Polizei. In Berlin kannst du zu den Gruppentreffen in deinem Kiez gehen und bei den Aktionen mitmachen, für die du auch extra gebrieft wirst.
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Am Boden bleiben
Und das meinen die Veranstalter ganz wörtlich: Mit dem Motto „Die coolsten Vögel bleiben am Boden“ ruft die Aktivistengruppe Am Boden bleiben dazu auf, nicht mehr zu fliegen – oder zumindest weniger. Die Forderungen sind ganz konkret: drastisch reduzierter Flugverkehr, enkeltaugliches Reisen und eine lebenswerte Zukunft. Mit Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit und Bildung kämpft diese Truppe für mehr Klimagerechtigkeit und mehr umweltschonende Mobilität wie E-Scooter, Öffis, Bahn oder Fernbus. Und ganz ehrlich: Für die Strecke von München nach Berlin muss man ja nun wirklich nicht mehr fliegen, seit der ICE nur noch etwa vier Stunden braucht.
Fridays for Future
Auch wenn du nicht mehr zur Schule oder in die Uni gehst – bei den Demonstrationen der Jugendlichen von Fridays for Future bist du immer gern gesehen. Erst kürzlich rief Luisa Neubauer auch alle Erwachsenen dazu auf, an ihrer Seite für die Umwelt auf die Straße zu gehen. Schließlich haben wir die Klimakrise mitverursacht und wollen, dass auch unsere Kinder und Enkel ein gutes Leben haben. Das Problem ist natürlich der Termin: Freitagvormittag wird nicht jeder Erwachsene ohne Konsequenzen freinehmen können – aber vielleicht darf ja das ganze Team demonstrieren für die gute Sache? Und sonst gibt es ja auch noch die Fridays for Parents – die haben bestimmt arbeitnehmerfreundlichere Zeiten.
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Aufräumen
Aufräumen ist voll im Trend: nicht nur bei dir zu Hause, sondern auch auf der Straße. Das kostet wenig Zeit, hilft aber der Umwelt – ein Zigarettenstummel verschmutzt vierzig Liter Grundwasser! – und durchs Aufsammeln bleibst du fit und knackig, Stichwort Kniebeugen. Inzwischen gibt es mehrere Gruppen, die zusammen die Berliner Straßen vom Abfall befreien: die Aufheber oder auch Plogging-Gruppen, die beim Joggen gleich noch Müll sammeln.
Wenn du findest, dass Berlin umweltfreundlicher werden soll, unterzeichne doch das Volksbegehren Klimanotstand: Die Initiative kämpft dafür, dass Berlin wie bereits die Städte Innsbruck oder Konstanz den Klimanotstand ausruft.