Dass ihre Idee derart einschlagen würde, hätten die fünf Freunde um den ehemaligen Unternehmensberater Ramin Goo sich nicht träumen lassen. Im Jahr 2010 eröffneten sie im Schöneberger Akazienkiez den Lebensmittelladen Kochhaus, eine Art begehbares Rezeptbuch, in dem die Zutaten nach Rezepten angeordnet und für zwei oder mehr Personen vorportioniert sind.
Ein halbes Jahr später machte die zweite Filiale an der Ecke Schönhauser Allee/Pappelallee in Prenzlauer Berg auf. In der Zwischenzeit wurde das Kochhaus von Kiezblättern und internationalen Tageszeitungen hochgelobt sowie im Wettbewerb „Land der Ideen“ und als „Store of the Year“ des deutschen Handelsverbands ausgezeichnet.
Die Erfolgsgeschichte soll weitergehen
Im Kochhaus in Prenzlauer Berg sieht es ähnlich aus wie im Schöneberger Vorgänger: Die Zutaten für die wechselnden Rezepte liegen auf 18 dunkelbraunen Holztischen, darüber befindet sich eine Abbildung des fertigen Gerichts, zum Beispiel „Crespelle mit Champignon-Walnuss-Füllung auf frischem Spinat“, für 4,80 Euro. Eine bebilderte Anleitung für die Hobbyköche beginnt beim Putzen der Pilze und endet bei der abschließenden Dekoration des Gerichts.
Kochmuffel haben so keine Ausrede mehr, der Küche fernzubleiben. In den Regalen daneben steht, was man sonst noch brauchen kann: Kochbücher, Weine, Öl. Das Kochhaus ist etwas größer, die Showküche bietet mehr Platz für Kochkurse. Die seien stark nachgefragt und gebe es mittlerweile zweimal pro Woche, sagt Goo. Die Erfolgsgeschichte geht sogar weiter. Goo sucht bereits geeignete Standorte in Kreuzberg und Charlottenburg. In Hamburg hat er bereits eine gefunden. Dort finden die Hanseaten seit Anfang Dezember 2011 in der Langen Reihe ein begehbares Kochbuch.