Als Schatulle für Eheringe, Trinkgeld oder Schlüssel. Oder auch als reines Dekorationsstück – im Look eines Footballs, Baseballs und als Rahmen, in dem Heilige stehen oder die Weihnachtsgeschichte dargestellt wird. In diesem Laden steht die Kokosnuss im Mittelpunkt. Wolfgang Krewe ist Macher dieser Kokosnuss-Kreationen, die auf drei silbernen Stützen stehen. Es sind Nieten von Hundehalsbändern, die er im Vorgängergeschäft kaufte. Denn bis vor ein paar Monaten produzierte er seine Kokosnussschalen ausschließlich im Keller, dann zog der Tierladen um und Krewe mit den Kokosnüssen ein.
Einmal pro Woche geht er in den Asia-Markt und sucht sich die schönsten Kokosnüsse raus. „Die halten mich da wahrscheinlich für bekloppt“, sagt er. In der Werkstatt lässt er das Wasser heraus, schleift die Schale mit Schleifpapier ab, schneidet sie auf, holt das Fleisch heraus und lässt sie trocknen. Trocken schleift er sie weiter ab, lackiert sie mit Bootslack, schleift sie wieder ab, noch eine Schicht Lack – bis zu sechs Schichten kommen drauf. Zum Schluss werden sie mit Gips beschwert, bekommen einen Verschluss und die Hundehalsbandnieten als Ständer.

Krewe ist bekannt aus "Im Namen des Gesetzes" und "Medicopter 117". ©Anja Meyer
Foto: QIEZ - ©Anja Meyer
Schauspieler im Kokosnuss-Business
Eigentlich ist Wolfgang Krewe Schauspieler (bekannt aus „Im Namen des Gesetzes“). Das mit den Kokosnüssen war lange Zeit nur sein Hobby, auf die Idee kam er in Brasilien – der Heimat seiner Ehefrau. Dort sind Kokosnüsse ein Abfallprodukt. Daraus Kunst zu machen sei eher so ein Hippie-Ding, verkaufen tue sich das nicht. Auch Krewe verschenkte am Anfang alles an Freunde und Bekannte, machte mal eine Ausstellung, dann bekam er immer mehr Anfragen. Seit vergangenem Jahr verkauft er seine Kokosnuss-Schalen online. Seine Kunden kommen sogar aus Singapur.
Darunter sind Firmen, die die Schalen als Visitenkartenhalter wollen; Bars, die sie fürs Trinkgeld nehmen; Musiker, die sie für ihr Instrumentenzubehör brauchen oder Sammler. Und weil es online immer besser lief und Wolfgang Krewe noch mehr Platz zum Lagern brauchte, probiert er es jetzt mit dem Laden in Schöneberg.