Ich bin bekennende Fleischfresserin. Ob für immer, weiß ich noch nicht. Vielleicht probiere ich demnächst mal die „22 Tage vegan“- Diät aus, mit der Jennifer Lopez kürzlich wohl gefühlte fünfzig Kilo abgenommen hat und nun zudem aussieht wie Ende 20.
Grundsätzlich aber bin ich mit einem guten Steak sehr glücklich und brauche auch nicht wirklich eine Beilage. Doch, ein kaltes Bier. Im Grunde bin ich wie ein Neandertaler – in High Heels statt mit Keule – immer auf der Suche nach dem nächsten, guten Stück Fleisch.
30 Minuten später.
Ich kugele fast vom Stuhl. Im Grunde möchte ich sofort nach Alabama ziehen, wenn ich gerade genau das hatte, was die Menschen dort essen. Ich bin nicht der größte Fan von Schweinefleisch, deshalb gab es nur ein Häppchen pulled pork für mich. Der Rest musste für den Boyfriend eingepackt werden (er fand es sensationell lecker, und er ist, was Fleisch angeht, der bessere Neandertaler!). Meine neue große Liebe, zumindest für diesen Abend: die Hühnerschenkel. Es werden verschiedenene, selbstgemachte Saucen gereicht, alles Originalrezepte aus Alabama. Eine weiße Sauce ist dabei, die schmeckt ein bisschen nach Ranchdressing, ein bisschen nach Essig, ein wenig nach frischen Kräutern. Ich hatte kurz die Fantasie, in ihr baden zu wollen. Mit den Hühnerschenkeln. Es ist nicht nur das Essen, das stimmt. Das Pignut wird von Amis betrieben, das heißt, die Küche ist eben wirklich amerikanisch, die tun hier nicht nur so. Die Jungs sind unfassbar nett und witzig, schnell und aufmerksam.
Ich fühle mich, ohne je dagewesen zu sein, wie ein Mädchen in Alabama. Das auf ihrer weißen Veranda sitzt, in die Abendsonne schaut und auf ihren Cowboy wartet, um noch ein wenig auf der weißen Schaukel, die auf so eine weiße Veranda gehört, über die Zukunft zu philosophieren.
Fazit: Wer amerikanisches Flair mag, gerne Fleisch isst und ein „mit – den – Händen – Esser“ ist, wird sich in dieser kleinen Oase sehr wohlfühlen.