Kolumne Gerlindes Geheimtipps

Ein verwunschenes Dornröschenmärchen

Traumhaft schön! Die Söhnel Werft am südwestlichen Rand Berlins.
Traumhaft schön! Die Söhnel Werft am südwestlichen Rand Berlins. Zur Foto-Galerie
Kohlhasenbrück - Gerlinde Jänicke ist eine der bekanntesten Radiomoderatorinnen der Stadt. In ihrer Kolumne auf QIEZ.de verrät sie euch jede Woche exklusiv ihre liebsten Orte, besondere Events und noch jede Menge mehr. Diesmal geht's um einen echten und wunderschönen Geheimtipp direkt am Wasser ...

Jedes Mal, wenn ich es irgendwo sehr schön finde, möchte ich dort sofort einziehen. Das liegt nicht daran, dass es mir in meinem eigenen Zuhause nicht gefiele, sondern vielmehr daran, dass es viele Orte gibt, an denen ich mich nicht so wohl fühle. Und wenn ich nun dort bin, wo es schön ist, stelle ich einen virtuellen Koffer in die Ecke, richte mich gedanklich ein und komme immer wieder. Berlin hat so viele Biergärten, Restaurants mit schönen Möglichkeiten, draußen zu sitzen, zünftiges Essen mit außergewöhnlichen Menüs, paradiesische Ausblicke aufs Wasser. Und es gibt ein relativ neues Highlight, das allein von der Lage und der Atmosphäre her vieles in den Schatten seiner riesigen Bäume stellt. Die Soehnel Werft in Kohlhasenbrück (Wannsee) ist wirklich noch ein Geheimtipp.

Dieser Biergarten lädt zum Entspannen ein! (c)Jänicke
Im nächsten Sommer nicht mehr. Dann ist die Bude voll. Das ist so ziemlich sicher wie das Amen in der Kirche. Seit Mai gibt es das neue Konzept unter neuer Leitung. Die Werft an sich gibt es dort schon sehr, sehr lange, immer wieder gab es neue Inverstoren, neue Namen, neue Ideen, nichts klappte wirklich. Dass sich hier jetzt ein wirklich wundervoller Ort befindet, muss man entdecken. Selbst Freunde, die in Wannsee leben, haben noch nichts davon gehört. Aber Qualität spricht sich rum. Und die, die kommen, kehren teilweise sogar täglich zurück. Ein Traum: Am Wasser sitzen, Zeitung lesen, Kaffee trinken, selbstgemachten Kuchen probieren. Ich weiß, ich werde die letzten Sonnentage des Spätsommers hier noch auf der Terrasse genießen. Direkt am Wasser, Blick auf den Teltowkanal. Alles ist grün. Und wenn ich es nicht schon wüsste, würde ich spüren, dass hier jedes Detail aus Liebe entstanden ist. Dr. Achim Kuerten, der Leiter des Zentrums für traditionelle chinesische und integrative Medizin im St. Hedwigs Krankenhaus, sagte kürzlich: „Oha – hier wird noch Einiges passieren. Gutes Feng – Shui!“ Ja, das hat es. Jeder Zentimeter der 8.000 Quadratmeter.

Blick: traumhaft – Karte: spitze

Ich entscheide mich für einen Lunch, auch um die neue Geschäftsführerin Claudia Steinbauer zu treffen, die ich sehr mag, und die mit ihrer Lebensfreude und guten Laune schon so manchen Gast in dieser Stadt angesteckt hat. Ich nehme meinen Hund Miley mit, denn wir beide lieben die Natur und gutes Essen. Zum draußen sitzen ist es zu kühl, aber ich kann durch die großen Fenster trotzdem aufs Wasser sehen. Der Blick ist in alle Richtungen schön. Ich werfe einen Blick in die Karte und will spontan alles. Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark. Simpel, aber esse ich viel zu selten. Das könnte ich bestellen. Oder Husumer Roastbeef mit Pfifferlingen und Kerbelknolle. Flammkuchen, mit Birne, Wallnuss und Gorgonzola. Auja. Nee! Gibt ja auch einen mit Blutwurst, Sauerkraut, Äpfeln und Majoran!

Die Karte sieht schick aus. Wie in großen, teuren Restaurants, die Preise sind allerdings wesentlich moderater. Ich entscheide mich dann für – Achtung, aufgepasst: Einen Hirschburger mit Bratensauce, Weintrauben, kandierten Nüssen, Gurke und Avocado! Es ist ein ziemlicher Akt, diesen Burger zu essen. Ich habe schnell verschmierte Hände und mein Gesicht sieht aus, als hätte ich die Finger gar nicht erst benutzt. Bisschen dirty, aber so lecker. Zudem macht mich dieser Burger sehr, sehr glücklich. Vorneweg gab es noch eine Kürbissuppe. Die liebe ich im Herbst – irgendwas muss es ja geben, das den Abschied des Sommers nicht so traurig macht. Dazu gibt es eine Rhabarberschorle. Und ein Gespräch mit der Chefin, die übers ganze Gesicht strahlt, als sie mir erzählt, was in den letzten Monaten auf die Beine gestellt wurde. Und was alles noch geplant ist. (Eine Eisbahn im Winter – und das in dieser verwunschenen Märchenkulisse. Ich wäre so Elsa aus „Frozen“!) Ich liebe Menschen mit Visionen. Die so viel Freude in sich tragen, die Ellenbogen nur zum Arbeiten und nicht zum Schubsen benutzen. Das ist inspirierend und eben auch erfolgversprechend.

Mit dem Boot einfach losschippern

Ich bin unglaublich satt und muss erstmal ein bisschen die Beine strecken. Miley freut sich und springt aufgeregt neben mir her. Wäre es nicht so regnerisch heute, würde ich direkt überlegen noch ein Boot zu mieten für ein Stündchen. Kanu, Floß, Kajak…kann man alles machen. Ganz spontan. Die Boote werden direkt vor Ort vermietet, Anmeldung nicht erforderlich. Es gibt sogar richtig große Boote für bis zu 50 Personen. Auch eine Idee fürs Sommerfest im nächsten Jahr. Ich laufe noch ein bisschen über das Gelände. So hübsche Details überall. Mit Liebe gemacht eben. Es riecht nach Wald und Regen und … Friedlichkeit.

Hier geht's lang! (c)Jänicke
Miley und ich entscheiden uns für einen Spaziergang entlang des Wassers. Hier kann man wirklich lange gehen. Ich erinnere mich so gerne an meine Kindheit, wenn wir mit Oma und Opa und der ganzen Familie essen waren. Wir waren viel in Kohlhasenbrück unterwegs, im Grundewald, am Schlachtensee … überall, wo man danach noch spazieren konnte im Grünen. Das haben wir auch jedes Mal getan und ich habe gespielt, dass ich meine Lieblingsserie „Starsky und Hutch“ bin und bin durch den Wald gerast wie eine Verrückte. Schöne Erinnerungen. Wenn es meine Familie noch in dieser Zusammenstellung gäbe, würde ich sie alle hierher bringen. Und wieder durch die Gegend rennen. Alle würden es hier mögen.

Und ich vor allem als Kind die Kinderkarte: Butterstulle gibt es! (Neben Schnitzel und Nudeln und allem, was Kinder gerne mögen.) Ich hätte das geliebt! So gehe ich also mit Miley ein paar Minuten am Wasser entlang und entspanne gründlich. Auf dem Rückweg lasse ich nochmal den Blick über das wirklich schöne Gelände schweifen. Biergarten, Terrasse, Restaurant, Kontor, die Werft, das viele Grün, die großen Bäume, und ein riesiger Parkplatz direkt davor. Ich freue mich aufs erste Oktoberfest hier! Los geht es am 3. Oktober um 19 Uhr mit Vorglüherei und DJ, am 4. gibt es ab 16 Uhr live Musik und am 5.10. dann das wahre Oktoberfest mit Frühschoppen ab 10 Uhr. Großartig auch das Motto: „Uffjebrezelt – das Oktoberfest fällt dieses Jahr ans Wasser!“

Die Söhnel Werft. Manufaktur und Restaurant. Kontor, Brauerei und Biergarten. Hochzeiten. Feste. Bootslager. Und ganz ganz viel gutes Feng – Shui.

Foto Galerie


Quelle: QIEZ / externe Quelle

Söhnel Werft - Biergarten, Restaurant, Café, Neue Kreisstraße 50, 14109 Berlin

Telefon 030 80907887

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Kontor: 10:00 bis 18:00 Uhr
Restaurant: 12:00 bis 22:00 Uhr

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