Jedes Mal, wenn ich es irgendwo sehr schön finde, möchte ich dort sofort einziehen. Das liegt nicht daran, dass es mir in meinem eigenen Zuhause nicht gefiele, sondern vielmehr daran, dass es viele Orte gibt, an denen ich mich nicht so wohl fühle. Und wenn ich nun dort bin, wo es schön ist, stelle ich einen virtuellen Koffer in die Ecke, richte mich gedanklich ein und komme immer wieder. Berlin hat so viele Biergärten, Restaurants mit schönen Möglichkeiten, draußen zu sitzen, zünftiges Essen mit außergewöhnlichen Menüs, paradiesische Ausblicke aufs Wasser. Und es gibt ein relativ neues Highlight, das allein von der Lage und der Atmosphäre her vieles in den Schatten seiner riesigen Bäume stellt. Die Soehnel Werft in Kohlhasenbrück (Wannsee) ist wirklich noch ein Geheimtipp.
Blick: traumhaft – Karte: spitze
Die Karte sieht schick aus. Wie in großen, teuren Restaurants, die Preise sind allerdings wesentlich moderater. Ich entscheide mich dann für – Achtung, aufgepasst: Einen Hirschburger mit Bratensauce, Weintrauben, kandierten Nüssen, Gurke und Avocado! Es ist ein ziemlicher Akt, diesen Burger zu essen. Ich habe schnell verschmierte Hände und mein Gesicht sieht aus, als hätte ich die Finger gar nicht erst benutzt. Bisschen dirty, aber so lecker. Zudem macht mich dieser Burger sehr, sehr glücklich. Vorneweg gab es noch eine Kürbissuppe. Die liebe ich im Herbst – irgendwas muss es ja geben, das den Abschied des Sommers nicht so traurig macht. Dazu gibt es eine Rhabarberschorle. Und ein Gespräch mit der Chefin, die übers ganze Gesicht strahlt, als sie mir erzählt, was in den letzten Monaten auf die Beine gestellt wurde. Und was alles noch geplant ist. (Eine Eisbahn im Winter – und das in dieser verwunschenen Märchenkulisse. Ich wäre so Elsa aus „Frozen“!) Ich liebe Menschen mit Visionen. Die so viel Freude in sich tragen, die Ellenbogen nur zum Arbeiten und nicht zum Schubsen benutzen. Das ist inspirierend und eben auch erfolgversprechend.
Mit dem Boot einfach losschippern
Ich bin unglaublich satt und muss erstmal ein bisschen die Beine strecken. Miley freut sich und springt aufgeregt neben mir her. Wäre es nicht so regnerisch heute, würde ich direkt überlegen noch ein Boot zu mieten für ein Stündchen. Kanu, Floß, Kajak…kann man alles machen. Ganz spontan. Die Boote werden direkt vor Ort vermietet, Anmeldung nicht erforderlich. Es gibt sogar richtig große Boote für bis zu 50 Personen. Auch eine Idee fürs Sommerfest im nächsten Jahr. Ich laufe noch ein bisschen über das Gelände. So hübsche Details überall. Mit Liebe gemacht eben. Es riecht nach Wald und Regen und … Friedlichkeit.
Und ich vor allem als Kind die Kinderkarte: Butterstulle gibt es! (Neben Schnitzel und Nudeln und allem, was Kinder gerne mögen.) Ich hätte das geliebt! So gehe ich also mit Miley ein paar Minuten am Wasser entlang und entspanne gründlich. Auf dem Rückweg lasse ich nochmal den Blick über das wirklich schöne Gelände schweifen. Biergarten, Terrasse, Restaurant, Kontor, die Werft, das viele Grün, die großen Bäume, und ein riesiger Parkplatz direkt davor. Ich freue mich aufs erste Oktoberfest hier! Los geht es am 3. Oktober um 19 Uhr mit Vorglüherei und DJ, am 4. gibt es ab 16 Uhr live Musik und am 5.10. dann das wahre Oktoberfest mit Frühschoppen ab 10 Uhr. Großartig auch das Motto: „Uffjebrezelt – das Oktoberfest fällt dieses Jahr ans Wasser!“
Die Söhnel Werft. Manufaktur und Restaurant. Kontor, Brauerei und Biergarten. Hochzeiten. Feste. Bootslager. Und ganz ganz viel gutes Feng – Shui.