Jeder Mensch braucht seine „happy places“ – Orte, an denen man sich so wohlfühlt, dass man unweigerlich lächeln muss, wenn man an sie denkt. Orte, zu denen es einen zieht, wenn der Himmel mal wolkiger ist als sonst. Nicht nur draußen vor der Tür, sondern auch in der Seele. Gibt ja solche Tage. Decke übern Kopf, eine Tafel Schokolade eingeatmet und auch hin und wieder mal ein verheultes Taschentuch von der Bettkante geschoben. Kann man machen. Ich versuche in solchem Momenten meine beste Freundin zu sein und rede mir gut zu:
„Na, Gerlinde, wollen wir nicht was Schönes unternehmen, nur ich und du, also ich und ich? Ich hätte da ein paar schöne Ideen.“
„Nein. Hau ab. Du stinkst.“
„Na, na, wer wird denn so leiden wollen. Ich weiß schon, was uns hilft.“
Magie in Neuruppin
Nach einer Stunde habe ich mein Ziel erreicht. Und was soll ich sagen – „happy place“! Ich weiß wirklich nicht, was die Fontane Therme in Neuruppin von anderen Wellness Tempeln in Brandenburg unterscheidet, sie sind im Grunde fast alle gleich schön. Aber die Magie dieses Ortes packt mich immer wieder. Vielleicht sprühen die was in die Luft. Wie die Casinos in Vegas, damit man nicht aufhört zu spielen. Ich stürze mich sofort in den Außenpool. Der ist warm und gesund, das Thermalsolebad scheint mir allen Kummer wegzuspülen und ich bin nach wenigen Minuten schon wieder vergnügt wie eh und je.
Dann geht’s in das Schwimmerbecken, in dem ich ein paar Bahnen ziehe. Ich könnte im Wasser leben, vielleicht bin ich ja im früheren Leben eine Meerjungfrau gewesen. Oder eine Makrele.
Im ersten Stock gibt’s ein Schwebebad, da muss man nackig rein. Das mag an meiner prüden amerikanischen Erziehung liegen, dass ich mich nur hineinlege, wenn ich alleine bin. Ich bin da sehr eigen und mache niemals eine Ausnahme. (Bis auf das eine Mal, als meine Assistentin Anika und ich ein Ziegenmilchbad teilten, und sie versuchte, mir mit ihrem Zeigezeh ein Auge rauszuhauen. Aber das wollen wir an einer anderen Stelle besprechen, ich bin im Grunde immer noch traumatisiert.)
Seesauna mit Blick auf den Ruppiner See
Nun habe ich Hunger und bestelle im Bistro einen Salat mit Garnelen. Der ist echt gut. Und weil ich mittlerweile sehr entspannt bin, spiele ich noch Hollywoodstar und bestelle mir einen türkisblauen Cocktail IN den Pool. Das machen die! Cool, oder? Ich lehne mich an den Poolrand, das Wasser ist so angenehm temperiert, dass ich nie wieder raus will, und wieder starre ich auf den See. Und auf das Hotel „Resort Mark Brandenburg“, ein tolles Haus direkt an der Therme, sehr simpel eingerichtet aber unglaublich sauber, sehr „clean“ ist hier alles. Tolle Zimmer mit Meerblick. Mit zwei sensationellen Restaurants. Eins ist etwas schicker, das Andere ist rustikaler. Das mag ich mehr. Ich stehe auf Hausmannskost und Holzvertäfelungen.
Zeit für eine Massage. Ich entscheide mich für eine Unterschenkelmassage und schlafe dabei ein. Nach einer halben Stunde habe ich das Gefühl, dass ich während des Schlummerns ein Paar neue Beine angepasst bekommen habe. Ich mag kräftigen Druck, bin ja schließlich nicht aus Zucker. Mit meinen neuen Beinen bewege ich mich noch einmal in das Schwimmerbecken und bin sehr stolz, als ich eine etwa 70-jährige Dame mit meinen traurigen Kraulversuchen überhole. Ich bewege mich zwar so gerne, aber ich bin verdammt unsportlich. Und verdammt glücklich. Was da nun anders ist, in dieser Fontane Therme – ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass meine Freundinnen, die ich in regelmäßigen Abständen mit hinschleppe, in dieser Sekunde nicken und lächeln. Und darum geht es ja am Ende des Tages, oder? Gelächelt zu haben.
Weitere Infos findest du hier: www.resort-mark-brandenburg.de