„Tapenade Verte“, ein Glas Muscat und süße Olivencreme. Ein Mädchen wie mich, das normalerweise mit Chips von der Tanke schon sehr glücklich zu machen ist, kann gutes Essen vielleicht nicht so beeindrucken wie Menschen, die sich damit auskennen, aber hin und wieder lasse ich es mir gerne gut gehen, und dann muss es etwas Besonderes sein. Dann nehme ich mir die Zeit, kaue, genieße, träume und finde, dass das Leben durchaus auch ein Innehalten sein kann und muss.
Für solche Fälle, und auch für besondere Mitbringsel, gehe ich ab sofort in die Feinkost-Manufaktur „Kebe Living“ nach Lichterfelde-Ost. Das Café mit eigener Manufaktur ist einer dieser kleinen Orte, die einem sofort charmant vorgaukeln, man befände sich irgendwo im Süden, wäre im Sommerurlaub und hätte ein paar Wochen frei.
Nur mal eben rumprobiert
Miriam Eva Kebe stellt mit ihrem Team alles selbst her, von der Tomatencreme über den Feigensenf bis zum Ingwersirup. Alles natürlich, alles Bio. Alles klingt so herrlich familiär, wenn die Chefin erzählt. Wie ein wahrgewordener Traum. Kleines Lädchen aufmachen, wohnen wo man arbeitet und die Familie packt mit an. Die Liebe, mit der hier gearbeitet wird, spürt und schmeckt man. Ich will eigentlich nur ein bisschen rumprobieren (was hier ausdrücklich erwünscht ist), verlasse den Laden aber mit zwei Tüten. War ja klar. Ich kaufe zwei Weißweine, Thunfischpaste, süße Olivencreme, Cranberry-Gelee und einen sensationellen Schnaps aus Neukölln, der hier auch angeboten wird: KR/23. Gäbe es hier auch noch Käse und Schinken, wäre mein Abendessen, bis auf ein schönes, frisches Krustenbrot, perfekt.