Kolumne Gerlindes Geheimtipps

Schnitzel und ein Dschungelrezept

Schnitzel
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Ernst-Reuter-Platz - Gerlinde Jänicke ist Morgenmoderatorin bei 94,3 rs2. In ihrer Kolumne auf QIEZ.de verrät sie euch jede Woche exklusiv ihre liebsten Orte, besondere Events und noch jede Menge mehr. Diese Woche geht's um Schnitzel - und Gerlindes Dschungelhuhn.

Bei so viel Exotischem, das mich in diesen Tagen umgibt – Algenbier auf der Grünen Woche, Kamelzehen im Dschungelcamp, Essensreste von 1903 im Senderkühlschrank – brauche ich etwas Handfestes. Wie schön, dass ein lieber Kollege mich und eine weitere und wunderbare Kollegin fragt, ob wir Lust auf Schnitzel hätten. Ich habe grundsätzlich immer Lust auf Schnitzel, vermutlich auch, wenn man mich um 2 Uhr morgens aus dem Schlaf reißen und fragen würde. Im Grunde kenne ich fast alle guten Schnitzel in dieser Stadt, über die ich gerne spreche. Leider auch die schlechten, die ich natürlich nicht erwähnen möchte. Dazu bin ich doch zu sehr Amerikanerin. Wenn du nichts Nettes zu sagen hast, sag einfach gar nichts.

Tapas in der Schnitzelei

Unser Kumpel schlägt die Schnitzelei in Charlottenburg vor. Gibt es wohl schon eine ganze Weile, ich bin aber noch nie da gewesen. Als ich in die Röntgenstrasse einbiege, denke ich erst, ich hätte mich in der Adresse geirrt. Hier ist ja wirklich gar nix. Keine Kneipe, kein Restaurant, hier soll das sein?? Tatsächlich. Licht. Ein Restaurant. UND: Parkplätze! Ich liebe Parkplätze! Und es gibt hier ganz viele. Ich parke direkt an der Spree und finde „meine“ Stadt mal wieder sehr hübsch und charmant. Das Restaurant sieht von außen aus wie eine kleine gemütliche Eckkneipe, ist aber tatsächlich riesig. Trotzdem gemütlich. Wir werden in eine schöne Ecke gesetzt und mein Kumpel wird mit Handschlag begrüßt. Er wohnt um die Ecke und isst öfter hier. Gibt ja auch sonst nichts in der Nähe. Also noch kein Garant für gutes Essen.

Er schlägt vor, dass wir Tapas bestellen. Tapas? In einem deutschen Restaurant? Ich studiere die Speisekarte und bin spontan begeistert. Tapas, für die es offenbar keine Übersetzung gibt („Mini-Vorspeisen“ klingt auch nicht so sexy) sind hier: Königsberger Klopse, Matjes Salat, Bouletten mit Senf, Kohlrouladen, Kartoffeln mit Quark und so viel mehr! Ich will alles – wie immer.

Leckere Tapas. (c)Gerlinde Jänicke
Machen wir auch so. Jeder sucht sich drei Vorspeisen seiner Wahl aus und wir teilen. Als Hauptgericht gibt es Schnitzel. Da meine Freundin kein großer Fleischfan ist, bestellt sie Ziegenkäseschnitzel. Ich teile mir mit unserem Freund das „Richtige“. Er sagt, das würde reichen. Mit den Vorspeisen dazu würde ich schon satt werden. Der kennt mich offenbar nicht so gut, aber bevor ich mich blamiere und doch nicht das große Schnitzel alleine schaffe, machen wir das eben so. Dazu Bratkartoffeln. Und Ketchup. Einer der Gründe, warum ich niemals ein Gourmet werden kann. Ich esse alles mit Ketchup. Außer Steak. Ansonsten ertrinkt mein Essen immer in Saucen, ich habe  etwa 50 verschiedene Flaschen Zuhause. Ich mag es nicht, wenn ich deswegen im Restaurant doof angeguckt werde. So, als hätte ich auf den Boden gespuckt. Werde ich hier auch nicht. Gefällt.

Als erstes bekommen wir ein Bier. Das haben wir gar nicht bestellt … Das gibt es als Geschenk zur Begrüßung! Die Schnitzelei ist jetzt schon mein Freund. Relativ schnell bekommen wir die Tapas. Abwechslungsreich und wirklich lecker. Und niedlich. Die Mini-Kohlrouladen sind wirklich sehr, sehr herzig. Ich bin nicht ansatzweise satt nach den Vorspeisen und habe den leisen Verdacht, dass das Schnitzel nicht reichen wird. Gott sei Dank habe ich mich getäuscht. Das halbe Schnitzel geht locker als eine große (Mädchen)-Portion durch. Und es ist wirklich auch sehr gut. Auch, wenn ich es in Ketchup ertränke. Ich weiß mittlerweile schon, was gutes Fleisch ist. Ich mag kein billiges, knorpeliges und trockengekochtes Fleisch. Gott sei Dank treffen wir uns an einem Freitag, und ich muss nicht früh ins Bett (Morgensendungen, die um 5 Uhr beginnen, zwingen einen sonst dazu) und ich kann das Dschungelcamp gucken. Auch am Samstag! Und weil ich es trotz allem nicht nur handfest, sondern auch exotisch mag, gibt es dann eins meiner Lieblingsrezepte. Ich bin durch meine Morgensendung abends grundsätzlich schnell müde, also darf auch mal getrickst werden. Natürlich ohne Tüte. Aber mit schnellen, witzigen Hilfsmitteln. Bloß nicht weiterverraten, das Rezept…!

Gerlindes Dschungelhuhn (aus gegebenem Anlass. Sonst nenne ich es „exotic chicken“ mit Reis)

Kleingeschnittene Zwiebeln und Knoblauchzehen in Mineralwasser dünsten.

Hähnchenschenkel salzen und pfeffern und in eine Auflaufform setzen. Zwiebeln und Knoblauch mit Sojasauce, Rotwein, Ketchup, Cola und Aprikosenmarmelade vermischen und über das Huhn gießen.

Bei 200 Grad 30 Minuten garen, mehrmals wenden. Mit Rotwein abschmecken und mit Reis servieren.

(P.S. Ich glaube nicht an Mengenangaben. Das Spielen und Experimentieren mag ich beim Kochen am Meisten.)

Ein schönes, außergewöhnliches und schnelles Gericht für den Fernsehabend. Perfekt zum Dschungel-Gucken. Ich empfehle allerdings, bei den Ekelprüfungen wegzuschauen. Auch wenn das Huhn wirklich exzellent schmeckt….
 

Übrigens – täglich um 6:45 Uhr und 8:45 Uhr gibt es ein Update in meiner Sendung mit Hintergrundinfos und meinem Kollegen, dem Ex-Dschungelkönig Peer Kusmagk!

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Quelle: QIEZ / externe Quelle

Schnitzelei, Röntgenstr. 7, 10587 Berlin

Telefon 030 34702777

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Montag bis Freitag ab 16:00 Uhr
Samstag und Sonntag ab 12:00 Uhr

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